Wie heißt es so schön: „Der Weg ist das Ziel“! Eine Reise lebt nicht vom Ankommen, sondern von den Eindrücken, die man unterwegs sammelt.
Das sind nicht nur so dahin gesagte Floskeln. Denken Sie nur mal an Ihre ersten Urlaubsreisen mit den Eltern zurück und an was Sie sich dabei erinnern. Bei uns ging es meist ins heutige Kroatien, damals noch Jugoslawien, gemeinsam mit meinem Bruder auf dem Rücksitz unseres Audis. Meine intensivsten Erinnerungen dabei habe ich nicht an die Campingplätze (das Ziel), sondern an den Moment, als auf der Fahrt dorthin das erste Mal das Meer zu sehen war. Den Geruch, den damals der Fahrtwind zum offenen Fenster herein trug, kann ich mir noch heute, gut vierzig Jahre später, ins Gedächtnis rufen.
Natürlich kann es auch am Ziel wunderschön und erholsam sein, aber gerade als Wein Tourist macht die Route an sich den Reiz des Reisens aus. Wir wollen Ihnen in diesem Monat ein paar Anregungen zu Touren durch die jeweiligen Regionen geben. Wer möchte kann sie wie beschrieben nachfahren, oder Sie lassen sich einfach nur inspirieren und legen sich dann ihre eigene Reiseroute zurecht.
Zunächst berichte ich über unsere Tour mit dem Wohnmobil entlang der Route des Vins d’Alsace, also der Weinstraße durch das Elsass. Man braucht nicht unbedingt ein Wohnmobil für die Tour, aber sie werden sicher schnell die Vorteile eines solchen erkennen.
Wer sich für Architektur (und Wein) interessiert, der wird sicher an der Tour durch Venetien gefallen finden. Leslie Rosa nimmt uns mit, auf den Spuren des bedeutenden Renaissance Architekten Andrea Palladio, der bezaubernde Villen entworfen hat, die heute – welch ein Zufall – häufig ein Weingut beheimaten.
Krista Lamb entführt uns nach Canada, genauer nach Ontario, oder noch genauer ins Prince Edward County. Die drei Tage im County sind ein wahrer Genuss für alle Sinne.
Selbst der kürzeste Trip kann genussvoll sein, auch wenn es nur eine einzige Nacht während einer Geschäftsreise ist. Vor allem wenn es nach Madrid geht. Rebekah erzählt uns von ihrem Abend dort.
Ich hoffe, wir können Sie dazu inspirieren, die ein oder andere Weinregion zu erkunden. Wie? Das haben sie schon! Dann schicken Sie mir doch einfach ihre Geschichte. Vielleicht lesen wir dann ja demnächst hier von ihren Erlebnissen.
Das Elsass blickt auf eine bewegte und recht wechselhafte Vergangenheit, als Spielball der ehemaligen Erzfeinde Frankreich und Deutschland, zurück. Zum Glück ist diese Episode längst passé, die unterschiedlichen Herrschaftsverhältnisse der Vergangenheit spiegeln sich aber noch heute in dieser Region und auch im Weinbau wider. Während der Großteil der französischen Weinbaugebiete die Herkunft, also Appellation und Lage (Crû), in den Mittelpunkt stellt, so ist der Weinbau im Elsass eher an die Gepflogenheiten der deutschen Nachbarn angelehnt. Die Rebsorten sind rechts- wie links-rheinisch ähnlich, die Weine sind meist sortenrein ausgebaut und auf dem Etikett ist ganz klar die Rebsorte der Held.
Typisch für den Elsässer Wein ist die traditionelle Flaschenform, die sogenannte Flûte d’Alsace, eine schlanke Schlegelflasche, und die Weingläser in denen er serviert wird. Diese erinnern an kleine Römer (man bekommt meist nur 10 cl serviert) mit dünnem, hohem Stil.
Riesling, Weiß- und Grauburgunder (Pinot Blanc / Gris), Gewürztraminer sowie Sylvaner führen den Sortenspiegel im Weißweinbereich an und machen das Elsass zu einem ausgewiesenen Weißweingebiet. Beim Rotwein spielt nur Pinot Noir eine Rolle, der aber hier bei weitem nicht an die Klasse anderer französischer Regionen heran reicht. Häufig ist dieser auch als Rosé anzutreffen.
Außerdem hat das Elsass herausragende Schaumweine zu bieten. Die Crémants mit eigener Appellation – AOC Crémant d’Alsace – sind nach der Méthode traditionnelle, also der Champagner Methode hergestellt.
Das Weinanbaugebiet ist gerade mal rund 100 Kilometer in der Nord-Süd Ausdehnung und nur einen Steinwurf über den Rhein von Deutschland entfernt. Der Bergzug der Vogesen, an dessen Ostflanke sich die meisten Weinberge schmiegen, ist bestimmend für das Weinbauklima dieser Region. Das Gebiet ist ideal, um es mit dem eigenen Wagen zu erkunden, mit der Route des Vins d’Alsace, der Elsässer Weinstraße, wird einem sogar die Routenplanung abgenommen, denn die Tour führt auf 170 Kilometern automatisch zu den schönsten, wichtigsten und interessantesten Orten.
Wir waren aber nicht nur mit dem eigenen Wagen, sondern sogar mit dem eigenen Bett unterwegs. Der Charme mit dem Wohnmobil durch das Elsass zu reisen – wie eigentlich durch jede andere Weinregion auch – ist, dass man völlig flexibel planen kann und stets dort halt macht, wo es am schönsten, ruhigsten oder einfach am nächsten zum Wein ist. Als Wein-Tourist ein nicht zu unterschätzender Vorteil!
Der Einstieg in die Route ist, je nach dem aus welcher Himmelsrichtung man anreist, an verschiedenen Stellen möglich. Die Route erstreckt sich etwa hälftig über die beiden Departements Haut Rhin im Süden und Bas Rhin im Norden. Nach unserem Empfinden ist die Haut Rhin Region die ansprechendere, so haben wir unsere Tour d‘Alsace auch im Süden gestartet, sind aus dem Schwarzwald kommend, in Richtung Mulhouse über den Rhein und zum südlichen Startpunkt der Elsässer Weinstraße nach Thann. Hier haben wir auch gleich die erste Routenänderung vorgenommen.
Thann mit dem sicherlich ansehnlichen Stadtkern konnte uns mit der Lage des für Wohnmobile ausgewiesen Parkplatzes – hinter einer Tankstelle und neben einem Einkaufszentrum – so gar nicht begeistern, weshalb wir kurzerhand umgeplant haben. Wir haben zum nächstgelegen Camping-Car Park navigiert, der im nur rund 10 Kilometer entfernten Bourbach-le-Haut lag. Eine abenteuerliche Anfahrt über schmale, steile Straßen haben uns in einen Ort geführt, wo sich sprichwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wo aber auch ein äußerst einladendes Restaurant uns in den Bann gezogen hat. Außerdem bot unser Stellplatz einen grandiosen, wenn auch verregneten Blick in das grüne Tal, aus dem wir uns zuvor mit unserem rollenden Zuhause hochgekämpft hatten.
Das Restaurant muss weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt sein, denn an diesem Abend hat sich die Einwohnerzahl von Bourbach-le-Haut durch die Restaurantbesucher gefühlt verdoppelt. Wir konnten glücklicherweise einen kleinen Tisch in dem liebevoll eingerichteten Lokal ergattern. Die Weinkarte ist ansehnlich und die Speisen verdienen das Prädikat Haute Cuisine.
LA BOUGIE 9, route Joffre 68290 Bourbach-le-Haut France +33 3 89 82 41 44
Stellplatz: 5,- € pro Nacht, schöner Ausblick ins Tal, Anmeldung gegenüber in der Stadtverwaltung (Mairie). Nach Büroschluss einfach durch Einwurf der Gebühr in den Briefkasten.
Die zweite Etappe führt zum Weinort Guebwiller. Hier läuft man leicht Gefahr von der Route abzukommen, denn die Weinstraße trifft auf eine ganze Reihe anderer Themenwege und –straßen, vom Pilgerweg nach Santiago de Compostela (Jakobsweg), über die Romantische Straße (Route Romane) bis zur Route de Crêtes (Kammstraße durch die Vogesen). Zunächst gilt es aber sich auf den Wein zu konzentrieren, denn Guebwiller hat die meisten Grands Cru Lagen im Elsass zu bieten. Die vier Alsace Grand Cru Kitterlé, Saering, Kessler und Spiegel gruppieren sich am steilen Hang eines Vogesenausläufers. Empfehlenswert ist ein Besuch der renommierten Domaines Schlumberger. Die Hälfte der Rebfläche dieses Traditionsweinguts liegt in den Großen Lagen, dementsprechend bekommt man hier eine Fülle an ausgezeichneten Weinen geboten.
DOMAINES SCHLUMBERGER
100, rue Théodore Deck 68501 GUEBWILLER Cedex France Phone number: +33(0)3 89 74 27 00 http://www.domaines-schlumberger.com
Wir haben uns dann tatsächlich verleiten lassen, für einen kurzen Abstecher von der Weinstraße abzuweichen, und zwar wegen einer anderen Spezialität dieser Region, dem Munster-Käse. Sicherlich, man bekommt den berühmten, kräftig riechenden Käse auch anderswo, aber wenn man schon mal unterwegs ist, dann kann man auch den kleinen Umweg von ca. 30 Kilometern in Kauf nehmen. Schließlich ist ja der Weg das Ziel. Der Weg dorthin, durch das grüne Tal, ist auch durchaus ansprechend, man trifft auf eine ganze Menge an Kühen, die maßgeblich an der Produktion der regionalen Spezialität beteiligt sind. Des Ortes wegen braucht man hier nicht unbedingt vorbei zu schauen, sehenswert ist allenthalben die Protestantische Kirche, aber die Spezialitätengeschäfte lassen das Gourmet-Herz höher schlagen.
Wieder zurück auf der Route de Vins haben wir im romantischen Eguisheim Halt gemacht. Malerische Gassen und Blumengeschmückte Fachwerkhäuser begeistern die Touristen aus aller Welt. Ein Rundweg leitet einen durch den gesamten Ort. Wir sind hier erstmals auf ein anderes Wahrzeichen des Elsass aufmerksam geworden, dem Storch. In Eguisheim gibt es einen kleinen, etwas skurrilen Storchenpark, wo man die stolzen Vögel aus nächster Nähe betrachten kann. Etwas befremdlich war, dass ein Storch in einer relativ engen Volliere eingesperrt war, wahrscheinlich um den anderen, frei herumfliegenden Partner immer wieder zurück zu locken. Eigentlich ein unnötiges Unterfangen, denn auf der Tour kann man genügend Störche in freier Wildbahn entdecken, zudem bietet jeder Ort den Großvögeln Nistmöglichkeiten, meist auf hohen Türmen, die auch rege genutzt werden.
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Einen anderen Vogel haben wir hier als köstliche Spezialität entdeckt. Bei unserem Rundgang durch Eguisheim sind wir auf vorgekochte und in Gläsern konservierte Gerichte gestoßen, für uns Wohnmobilisten immer eine willkommene Reiseverpflegung. Der „Coq au Riesling“ aus dem Glas, zusammen mit Bandnudeln aus unserem Standard Proviant hätte im Restaurant kaum besser schmecken können. Leider haben wir uns das Gericht erst viel später auf der Reise schmecken lassen, zu spät für die Erkenntnis, dass wir uns mit viel mehr dieser Gläser hätten eindecken sollen.
In Eguisheim gibt es auch einen wunderschön gelegenen Campingplatz, nahe am Ort und direkt in den Weinbergen. Wir haben uns aber entschlossen, diese Etappe im nahen Colmar zu beschließen.
In Colmar haben wir einen ausgewiesenen Camping Car Park am Rande der Stadt, bei einem kleinen Yachthafen angesteuert. Von dort erreicht man die Innenstadt fußläufig in 15 Minuten. (6 rue du Canal, 68000 Colmar)
Colmar bietet alles was der Weintourist begehrt. Einladende, urige Weinstuben (Wistub), Vinotheken und ausgezeichnete Restaurants. Die Elsässer Küche ist etwas deftiger als die filigrane Haute Cuisine anderer französischer Regionen. Sauerkraut und deftige Fleisch und Wurstgerichte sind häufig die Rieslingbegleiter in den Weinstuben. Wir haben uns am ersten Abend für ein ausgesprochenes Touristenlokal entschieden, Schwendi Bier- und Winstub, das ist absolut zentral gelegen und man kann wunderschön im Freien an einem der durch Colmar fließenden Bäche sitzen und speisen. (23 Grand Rue, 68000 Colmar). Nicht ganz so touristisch, aber ebenso urig ist das Chez Hansi, leider gibt es hier keine Außenplätze, die traditionellen Elsässer Gerichte und der Wein lassen das Manko aber schnell vergessen.
Ein Anlaufpunkt für traditionelle und regionale Spezialitäten ist die Markthalle von Colmar. Wer den Weg nach Munster scheut, der bekommt den Käse auch hier, natürlich genauso wie viele andere Köstlichkeiten, allen voran die leckeren Pasteten. Von dort ist es nur ein Katzensprung ins Klein-Venedig (La Petite Venise), dem malerischen Viertel entlang der Lauch, das – wie der Namen schon vermuten lässt – mit seinen Brücken und den über den Fluss gebauten Häusern an das Italienische Pendant erinnert. In Restaurants der meist gehobeneren Kategorie kann man hier direkt am oder über dem Wasser speisen.
Im August findet in Colmar die Foire aux vins, also die Elsässer Weinmesse statt, bei der sich auch Endverbraucher einen Überblick über die Elsässische Weinkultur verschaffen können.
Colmar ist die Heimatstadt des Künstlers Frédéric Auguste Bartholdi, der hier 1834 geboren wurde. Auch wenn einem der Name nicht auf Anhieb etwas sagt so kennt sicher die ganze Welt sein bedeutendstes Kunstwerk „La Liberté éclairant le Monde“, besser bekannt als „Statue of Liberty“, also der Freiheitsstatue von New York. Sein Geburtshaus ist heute ein Museum seines Schaffens, natürlich mit ausgiebiger Würdigung von Ms. Liberty (30 rue des Marchands).
Die nächste Etappe führt von Colmar zunächst nach Kaysersberg an den Fuß der Vogesen, das uns mit einem großen und gut ausgestatteten Wohnmobil Stellplatz lockt. Eine Burgruine thront über dem Ort. Die liebevoll hergerichtete Altstadt hat es uns angetan, auch oder vielleicht gerade weil hier auf den Kitsch, der andernorts oft im Übermaß vorhanden ist, verzichtet wird. Von hier aus kann man auch wunderschöne Wanderungen in die Vogesen unternehmen, die herrliche Ausblicke über das Elsass bis in die Rheinebene bieten.
Apropos Kitsch: Am kommenden Tag haben wir uns nach Ribeauvillé aufgemacht. Die entzückenden Fachwerkhäuser in den verschiedensten Farben und die wunderbaren Blumenarrangements sind ohne Frage absolut sehenswert. Leider sehen das auch jede Menge andere Touristen so, weshalb man sich die Straßen mit Busladungen an Menschen teilt. In Ribeauvillé befindet sich eines der bekanntesten Weingüter des Elsass, Maison Trimbach. Hier gibt es ausgezeichnete Rieslinge aus Grands Crû Lagen zu entdecken. Das Weingut befindet sich direkt am Zugang zur Altstadt, für einen Besuch mit Weinprobe und Kellerführung muss man sich aber unbedingt vorher anmelden (http://www.trimbach.fr).
Als Individualreisende sind wir gegen solche Menschenmassen etwas allergisch, weshalb wir wieder den Rückweg nach Kaysersberg eingeschlagen haben und dort den Abend unter Einheimischen, bei einem schönen Glas Wein zum Flammkuchen, in einer gemütlichen Weinbar beschlossen haben.
Schlussetappe – Bas Rhin: Dambach-la-Ville – Wissembourg – Pfalz
Das Departement Bas Rhin hat uns leider mit recht wechselhaftem Wetter begrüßt. Das und der Anfangs erwähnte Umstand, dass wir im Süden bereits den mutmaßlich schöneren Teil der Tour abgefahren haben, hat dazu geführt, dass wir die letzte Etappe nur mit kurzen Zwischenstopps in Dambach-la-Ville und Wissembourg abgefahren haben. Das Deutsche Weintor hat uns dann den Übertritt in die Pfalz signalisiert, das ist aber auch schon die nächste Geschichte.
Ein Verzeichnis der Elsässer Winzer und Weingüter findet man unter www.elsaesserweine.com
In der malerischen Region des Veneto mischen sich bedeutende Weinreben harmonisch mit klassisch proportionierten Villen und bieten dem Besucher alle Sinne anregende Erlebnisse zur prachtvollen Geschichte des venezianischen Reiches.
Im 16. Jahrhundert hatte die Republik Venedig ihre Befestigungen verstärkt und führte wichtige öffentliche Bauvorhaben auf dem Festland durch. Das Gefühl der Sicherheit, das mit der neu begründeten Infrastruktur einherging, ermöglichte es dem venezianischen Adel und reichen Kaufleuten, Villen zu bauen, wo sie sich den Freuden des idyllischen Landlebens widmen konnten.
Andrea Palladio (1508-1580), dessen Name auf ewig gleichbedeutend mit der Wiederbelebung der klassischen römischen Architektur bleibt, wurde beim Adel schnell zum Architekt der Wahl. Seine Betrachtung der dualistischen Natur der Villa – sowohl als Rückzugsort als auch als Bauernhof und Weingut – führte zu einer harmonischen Mischung aus Natur, Kunst und Leben.
Die meisten Palladio-Villen befinden sich in den Provinzen direkt außerhalb von Venedig: Treviso, Vicenza und Padua. Im Jahr 1996 hat die UNESCO „Die Altstadt von Vicenza sowie die Villen Palladios in Venetien“ zum UNESCO-Welterbe ernannt. Es ist der Besiedlung dieser Gebiete zu verdanken, dass die Weinregionen, die wir heute so lieben — von den Prosecco-bestockten Hügeln von Conegliano, Valdobbiadene und Asolo, bis zu den, vor allem Bordeaux-Sorten erzeugenden, Colli Berici und Colli Euganei – in der Lage waren aufzublühen.
Diese Tour nimmt Sie mit auf eine Reise voller Palladio Wunder, außergewöhnlichen Weingütern, charmanten Dörfern, traditionellen Trattorien.
Sind Sie bereit?
MONTAG – TAG 1
LEBENDIGE HÜGEL VOLLER PROSECCO
10:30 Uhr — Besuch beim Weingut und Mittagessen: Borgoluce
Gibt es einen besseren Weg Ihre Villen & Wein Tour zu beginnen, als mit ein bisschen Sekt? Borgoluce liegt in der Stadt Susegana und ist ein ökologisch arbeitender landwirtschaftlicher Betrieb mit Weingut, der eine Vielzahl von Produkten wie Prosecco Superiore DOCG, Mozzarella di Buffala, Extra Vergine Olivenöle und verschiedenen Wurstwaren erzeugt. Sie können hier bei einer Weinprobe (nach vorheriger Terminvereinbarung) die Brut, Extra Dry und Rive di Collalto Prosecco genießen sowie mehrere Stillweine probieren. Dabei sollten sie den Belgelso (Cuvée aus Sauvignon Blanc, Chardonnay, Tocai Friulano) und den samtigen Merlot keinesfalls auslassen. Wenn die Osteria des Anwesens geöffnet ist, sollten Sie dort einen Tisch reservieren und ein, aus den köstlichen Waren des Hofs bereitetes Menü genießen, ansonsten können Sie sich auch im Laden die Zutaten für ein Picknick zusammenstellen, wie es sich Hemingway genehmigen würde.
14:30 Uhr — Die Geschichte des zwei Schwestern Weinguts: Sorelle Bronca
Versteckt in der kleinen Stadt Colbertaldo, von Susegana aus nur ein kleines Stück den Piave flussaufwärts, liegt Sorelle Bronca, ein ausgezeichnetes Weingut, das von zwei Schwestern (Sorelle) und deren Familien geführt wird. Machen Sie Halt in der Probierstube und probieren Sie unbedingt Particella 68, einen komplexen und eleganten Prosecco, aus den besten Trauben einer top Weinbergsparzelle sowie Ser Bele, ein Cuvée aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot mit typischen Noten von Cassis und schwarzem Pfeffer.
16:30 Uhr — Erholung und Entspannung
Nehmen Sie sich eines der vier stimmig eingerichteten Zimmer im Salis House, einem Boutique-Hotel mit Spa in Valdobbiadene. Genießen Sie Ihren Aufenthalt im Wellnesscenter mit Pool oder buchen Sie eine Spa-Behandlung vor dem Abendessen im Salis Ristorante Enoteca, von dem aus Sie die wertvollsten Prosecco Anlagen überblicken können: die schroffen Hügel von Cartizze.
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DIENSTAG – TAG 2
Palladio? Hier lang!
11:00 Uhr – Villa di Maser und Mittagessen
Villa di Maser (auch als Villa Barbaro bekannt) wurde Mitte des 16. Jahrhunderts für die Barbaro Brüder erbaut, die zu dieser Zeit wichtige Botschafter in Europa waren. Andrea Palladioals Architekt und Paolo Veroneseals Fresken Künstler haben eine fantastische Villa geschaffen. Zu den reich bemalten Innenräumen gehört ein Raum, der Bacchus, dem Gott des Weines und des süßen Lebens, gewidmet ist, ein ideales Thema, da das Landhaus heute ein landwirtschaftliches Anwesen und Weingut beherbergt. Sie sollten vorher anrufen, um einen Termin für eine Weinprobe und ein „Leichtes Mittagessen“ zu bekommen, das aus vier Gängen und fünf Weinen besteht (Prosecco, Manzoni Bianco, Carmenère sowie zwei eigenen rote Cuvées).
15:00 Uhr – Villa Emo
Die Villa Emo besticht durch ihre schlichte Eleganz und spiegelt damit Palladios klassische Ideale in reinster Form wider. Die Fresken wurden von einem von Palladios Lieblings-Künstlern, Giovanni Battista Zelotti, erstellt. Sie zeigen mythologische Szenen mit Bezug zum bäuerlichen Leben und die Verbundenheit mit dem Land. Sie heben die Harmonie zwischen Mensch und Natur hervor, ein häufiges Motiv in den venezianischen Villen.
17.00 Uhr – Asolo, die Stadt auf dem Hügel
Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen Asolo – bekannt als „die Perle Venetiens“ – zu besuchen. Schlendern Sie durch die malerischen, gepflasterten Straßen und genehmigen Sie sich einen Aperitivo beim Caffé Central vor Ihrem Abendessen im La Trave, einer einladenden Osteria am Rande der Stadt. Genießen Sie Speisen nach traditionellen Rezepten und mit saisonalen Zutaten, etwa die Gnocchi mit Wachteln und Gemüseragout, bevor Sie ihren Weg zurück nach Salis nehmen, um sich Ihren sogni d’oro – den goldenen Träumen – hingeben.
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MITTWOCH – TAG 3
BRÜCKE UND GRAPPA
11.00 Uhr – Ponte Vecchio und Mittagessen
Ponte Vecchio oder Ponte degli Alpini, die überdachte Brücke, welche die Brenta überspannt, führt hinüber in das Herz der Stadt Bassano del Grappa. Sie wurde im Jahre 1569 von Palladio entworfen. Es handelt sich zwar nicht um die Originalbrücke, die wurde von einem schweren Hochwasser zerstört, und auch die zweite wurde beim Rückzug der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gesprengt, diese, die dritte Version der beliebten Holzbrücke, wurde anhand der Originalzeichnungen Palladios rekonstruiert. Genießen Sie den schönen Blick auf die Berge und die Geselligkeit der Einheimischen, und erkunden Sie dann das charmante Stadtzentrum. Im Anschluss bietet sich ein Mittagessen im Ristorante Cardellino, einem historischen Restaurant im Herzen von Bassano an, das mit traditionellen Gerichten, wie Risotto con Asparagi, aufwartet.
14:30 Uhr — Museo della Grappa
Als nächstes folgt ein Besuch des Museums, das Bassano del Grappas herausragender Spezialität gewidmet ist: dem Grappa — den potenten Schnaps aus den Resten der gepressten Trauben (Tresterbrand). Poli, eine der wichtigsten Grappa Brennereien der Stadt, hat das Museum begründet und bietet regelmäßig Verkostungen ihrer Grappa – vom Giovane (jung), über die Stravecchia (gereifte) Grappas, bis zu den unterschiedlich angesetzten Varianten.
17:00 Uhr — Ein Geschmack von Vicenza
Machen Sie es sich im trendigen Glam Boutique Hotel im Zentrum von Vicenza gemütlich und wagen Sie sich dann hinaus für eine Tartine und ein Glas Wein aus der Region, beispielsweise einem Gambellara, einem ausgeprägt mineralischen Weißwein oder einen Barbarano, der aus der heimischen, fruchtigen Rebsorte Tai Rosso erzeugt wird. Hierfür empfiehlt sich die Fiaschetteria Da Renzo direkt an der Piazza dei Signori. Sichern Sie sich ihren Platz zum Abendessen im Antico Ristorante Agli Schioppo, wo Sie unbedingt den Baccalà Alla Vicentina(Stockfisch in Weißwein mit Zwiebeln, Sardellen und Zimt) versuchen müssen, vorzugsweise auf einem Bett aus dampfend heißer Polenta.
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DONNERSTAG — TAG 4
PALLADIO AUF EINEM PODEST
9:30 Uhr — Teatro Olimpico
Das Teatro Olimpico wurde im Jahre 1580 von Palladio entworfen, um es zu einem festen Theater für den Vicentinischen Künstler Club, der Accademia Olimpico, zu machen. Palladio starb vor der Fertigstellung und überlies es seinem Sohn sowie Vicenzo Scamozzi, den Plänen, zur Wiederbelebung des römischen Theaters, Leben einzuhauchen. Mit einem der architektonischen Schätze der Stadt haben sie Palladio jedenfalls alle Ehre gemacht.
11:00 Uhr — Palladio Museum und Mittagessen
Um mehr über Palladio zu erfahren, sollten Sie das Palladio Museum besuchen. Das Museum ist im Palazzo Barbarano untergebracht, dem einzigen Palast dessen Bau Palladio komplett verantwortete (Architektur und Innenausstattung) – das Museum zeigt eine rollierende Sammlung von Palladios Zeichnungen und Plänen, Modellen, Fotografien sowie moderne Video-Installationen. Nach einem ausgiebigen Museumsbesuch, geht es zum Mittagessen in das leicht chaotische Righetti, eine bei den Einheimischen sehr beliebte Selbstbedienungs-Cafeteria in der Piazza Duomo.
14:00 Uhr — Palladio Streifzug
Mit zwei Dutzend von Palladio entworfenen Palazzi innerhalb der Stadtmauern, ist der Streifzug durch die Straßen von Vicenza eine einzigartige Lehrstunde über sein Wirken. Das Palladio-Museum hat mehrere Palladio Stadttouren zur Auswahl (hier können Sie sich vorab informieren: www.visitpalladio.com). Nehmen Sie sich Zeit die klassischen Fassaden zu bewundern, vielleicht machen sie hier und da Halt für Koffein oder Zucker in Form von Espresso und Eis.
16:30 Uhr — Villa Rotonda und Abendessen
Ein paar Kilometer außerhalb von Vicenza, ragt majestätisch die Villa La Rotonda auf, die als Ruhesitz für einen emeritierten Bischof des Vatikans beauftragt wurde. Diese perfekt symmetrische Villa mit vier Fassaden und einem kreisförmigen Zentralraum, der von einer Kuppel gekrönt wird, gehört zu Palladios wichtigsten Hinterlassenschaften auf dem Gebiet der Architektur. Die aufwendig verzierten Salons, voll von religiöser Bildersprache, spiegeln das fromme Leben des Besitzers wider. Nach dem Flanieren über das Anwesen führt eine 15 minütige Fahrt Richtung Süden zur Trattoria Zamboni, einem familiengeführten Restaurant mit wunderschönem Panorama über die umliegenden Berici Hügel. Ihre 800+ Weinkarte, mit meist regionalen Weinen aus der DOC Colli BericiRegion, und die saisonalen Degustationsmenüs werden Ihre Gaumen verwöhnen.
FREITAG — TAG 5
Colli Euganei – Die Euganeischen Hügel
10:30 Uhr — Weingutsbesuch: Ca‘ Lustra
Heute machen wir uns auf den Rückweg nach Venedig, aber nicht ohne zuvor noch den leider wenig beachteten Euganeischen Hügeln (Colli Euganei) einen Besuch abzustatten. Die Probierstube bei Ca‘ Lustra, einem von der Familie Zanovello betriebenen Weingut, direkt am Fuße des herrlichen Regionalparks, ist unsere erste Station. Unbedingt probieren sollten Sie den schön strukturierten weißen Pedevanda (DOC Colli Euganei Manzoni Bianco) und den Sassonero (DOC Colli Euganei Merlot), dessen einzigartiger, vollmundiger Character von den vulkanischen Böden und dem roten Kalkstein der Colli Euganei herrührt. DieDOCG Fior d’Arancio Spumante und Passito – beide hergestellt aus 100% Muscat fleur d’oranger – sorgt dafür, dass Ihre Verkostung mit einer süßen Note endet.
12:30 Uhr — Arqua Petrarca und Mittagessen
Zum Mittagessen geht es ins Ristorante La Montanella, eine 20-minütige Fahrt Richtung Süden, in der entzückenden Stadt Arqua Petrarca, Heimat des Dichters Francesco Petrarca in seinen letzten Lebensjahren. Das elegante Restaurant im Besitz der Familie Borin bietet lokale Spezialitäten die perfekt mit den regionalen Weinen harmonieren, beispielsweise Gallina Padovana (Paduaner Hühnchen) geschmort mit Pinienkernen und Rosinen. Wenn das Wetter es zulässt, speisen Sie al Fresco, umgeben vom bezaubernden Garten des Restaurants.
15:00 Uhr — Weingutsbesuch: Vignalta
Nach dem Mittagessen geht es den Hügel hinauf, wo Sie Vignaltas heller und einladender Verkostungsraum erwartet. Geniessen Sie die Aussicht, während Sie den DOC Gemola Colli Euganei Rosso(70% Merlot + 30% Cabernet Franc) und IGT Marrano Rosso del Veneto (50% Cabernet Sauvignon + 50% Merlot) probieren.
16:30 Uhr — Castello di Lispida und Abendessen
Nehmen Sie sich eines der bezaubernden Zimmer in Castello di Lispida, einem ehemaligen Kloster, das in ein Wein-Resort verwandelt wurde. Wenn Sie zwischen April und Oktober kommen, können Sie sich im beheizten Swimmingpool im historischen Gewächshaus entspannen, bevor Sie sich für das Abendessen in der nahe gelegenen Trattoria La Tavolozza bereit machen. Sehr zu empfehlen sind die gebratenen Tauben oder die Entenbrust mit einer Honig-Balsamico-Glasur, die sämtlich aus regionalen Produkten zubereitet sind.
SAMSTAG—TAG 6
PALLADIO ANCORE! EIN LIEBENSWÜRDIGER ABSCHIED
11:00 Uhr — Villa Besuch: La Malcontenta
Falls Sie zufällig an einem Dienstag oder Samstag, in Venedig oder Treviso ankommen, schauen Sie bei der Villa Foscari vorbei, besser bekannt als La Malcontenta (die unzufriedenen Frau) – den Beinamen hat das Haus erlangt, als die Frau des Signore Foscari angeblich von ihrem ehelichen Gelübde abgekommen war und unter Hausarrest gestellt wurde. Ironischerweise ist La Malcontenta von allen Palladio-Villen im Veneto als die am anzüglichst anmutende bekannt, vor allem wegen ihrer kleinen Ausmaße, direkt am Brenta Kanal gelegen, mit jovialen mythologischen Fresken von Zelotti und den „geheimen Gärten“. Der kleine Abstecher lohnt sich definitiv!
UNTERKÜNFTE
Haus Salis Strada di Saccol, 54 | 31049 Valdobbiadene, Treviso | + 39 0423 900655
G Boutique Hotel Via A. Giuriolo, 10 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444326458 | www.gboutiquehotel.com
Castello di Lispida Via IV Novembre, 4 | 35043 Monselice, Padua | + 39 0429780530 | http://www.lispida.com/
Restaurants
Osteria Borgoluce Via I Morgante 2 | Susegana (TV) | + 39 0438 981094
Salis Ristorante Enoteca Str. pro Saccol, 52 | 31049 Valdobbiadene (TV) | + 39 0423 900561
Osteria la Trave Via Contrada Bernardi, 15 | 31011 Asolo (TV) | + 39 0423 952292
Ristorante Cardellino Via Bellavitis 17 | 36061 Bassano Del Grappa (VI) | + 39 0424 220144
Trattoria Ponte Delle Bele Contrà Ponte Delle Bele, 5 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 320647
Antico Ristorane Agli Schioppi Piazza Del Castello SNC | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 543701
Trattoria Zamboni Via S. Croce 73 (Strada per Lago di Fimon) | 36057 Lapio di Arcugnano (VI) | + 39 0444 273079
Ristorante La Montanella Via dei Carraresi, 9 | 35032 Arqua Petrarca (PD) | + 39 0429 718200
La Tavolozza Via Boschette, 2 | 35038 Torregli (PD) | +39 049 521 1063
ANREISE
Die beiden großen Flughäfen in der Nähe sind Venedig Marco Polo und der Internationale Flughafen Treviso. Autovermietungen gibt es direkt an den Flughäfen und in den Stadtzentren von Venedig (Piazzale Roma) und Treviso (verschiedene Standorte).
Tipps und Sehenswürdigkeiten
Borgoluce Via I Morgante 2 | Susegana (TV) | + 39 0438 981094 | Weinproben und Touren nach Vereinbarung | http://www.borgoluce.it
Sorelle Bronca Verkostungsräume Via Martiri, 20 | 31020 Colbertaldo di Vidor (TV) | + 39 0423 987201 | http://www.sorellebronca.com
Villa Emo Via Stazione, 5 | 31050 Fanzolo di Vedelago (TV) | + 39 0423.476334 | http://www.villaemo.org
Ca‘ Lustra Zanovello Weinproben Via San Pietro, 50 | 35030 Cinto Euganeo (PD) | + 39 0429-94128 | Gruppen und Führungen nach Vereinbarung | http://www.calustra.it
Vignalta Weinproben Via dei Vescovi, 4 | 35038 Luvigliano di Torreglia (PD) | + 39 049 9933105 | http://www.vignalta.it
Übersetzte Fassung des Artikels „Villas and Vines – A Wine Tour Through The Veneto“ von Leslie Rosa, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe Juni 2015
Übersetzte Fassung des Artikels „Three Days in The County“ von Krista Lamb, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe September 2015
Prince Edward County (PEC), Ontario, eine von Kanadas aufstrebenden Weinregionen, wartet mit über 40 Weingütern, wunderschönen Stränden, einem beeindruckenden Kunst-Pfad und hervorragenden, regionaltypischen Restaurants auf. PEC wird für Weintouristen immer beliebter, vor allem wegen seiner lebendigen Weinkultur voller Wein Routiniers und aufstrebenden Winzern, die sich alle in der Gegend niedergelassen haben, um neue und kreative Wege zu gehen, um Wein in Kanada zu produzieren.
Man benötigt mindestens zwei Tage, um das County zu erkunden (und noch mehr, um die Region zu erschmecken), hier also ein zwei Nächte, drei Tage Wein Tourist Leitfaden zu den versteckten PEC Juwelen.
ERSTER TAG:
Reisen Sie möglichst früh an, um genügend Möglichkeiten zum Probieren zu haben. Der County hat keine öffentlichen Verkehrsmittel zu bieten, für diejenigen, die nicht selbst fahren wollen, gibt es aber Fahrradverleiher, Bustouren, Taxis und Limousinen Services. Davon Gebrauch zu machen ist sehr empfehlenswert, man kann sie sehr einfach im Voraus buchen.
Beginnen Sie bei Rosehall Run an der Greer Road kurz vor Hillier, und probieren Sie ihre ausgezeichneten Pinot Noir und Chardonnay, die Leitrebsorte dieser Region. Rosehall betreibt auch ein kleines Lebensmittelgeschäft, bei dem man sich mit Gourmet-Snacks eindecken kann als Proviant für die Reise zu Ihrer nächsten Station.
Von Rosehall Run aus können Sie noch kurz bei Hubbs Creek Vineyard vorbeischauen, um den außergewöhnlichen Pinot Noir von Winzer John Battista Calvieri zu genießen (Sie werden sicher ein paar Flaschen mit nach Hause nehmen). Probieren Sie aber auch seine Pinot Gris und Rosé. Schauen Sie unbedingt bei Karlo Estates auf der anderen Straßenseite vorbei und probieren Sie die Weine der Eishockey-Legende Doug Gilmour. Ein einmaliges County Foto-Motiv bietet die beeindruckende Brücke mit Blick auf den Bach, der durch das Anwesen verläuft.
Von dort aus fahren Sie entlang der bezaubernden County Roads zu The Old Third um ihre wunderschön restaurierte Scheune zu bestaunen und ihren Blanc de Noir oder den trockenen Cider-Sekt zu kosten. In diesem Kleinstbetrieb stehen in der Regel nur ein oder zwei Weine zur Verfügung, aber die Qualität ist ausgezeichnet und der Ort atemberaubend. Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie eine Auswahl an leckeren Crêpes angeboten, die Sie auf der Terrasse zusammen mit Ihrem Wein genießen können.
Nach weiteren Stopps bei anderen Weingütern, Erzeugern regionaler Spezialitäten und Galerien entlang der Strecke, wird es langsam Zeit sich auf den Weg zurück zur Unterkunft zu machen. PEC ist bekannt für seine große Auswahl an Bed & Breakfast Pensionen, von reizend und gemütlich bis hin zu luxuriös. Angeline’s Inn in Bloomfield ist die perfekte Mischung aus beidem – genießen Sie ein köstliches Dinner aus regionalen Zutaten in ihrem Restaurant The Hubb, anschließend gehen sie hinüber zum Speakeasy The Agrarian, wo an den Wochenenden abends Live-Musik geboten wird. Für die Nacht locken die gemütlichen Zimmer im County-Chic Sie wieder zurück.
ZWEITER TAG:
Gut ausgeschlafen sind Sie bereit für Tag 2 im County. Starten Sie mit einem Frühstück im The Hubb oder mit einem großen County Wochenend-Brunch im The Agrarian bevor Sie sich in Richtung Milford, am anderen Ende des PEC, aufmachen.
Machen Sie Halt am County Cider, um die atemberaubende Aussicht auf den Ontariosees zu genießen und den hiesigen Apfelwein zu probieren, bevor Sie die landschaftlich reizvolle Fahrt zu Lighthall Vineyards fortsetzen, wo sich der einheimische Winzer Glenn Symons ein kleines aber feines Weingut eingerichtet hat und dort exzellente Schaumweine und einen Pinot Noir produziert, der jedes Jahr besser wird. Lighthall hat vor kurzem begonnen selbstgemachten Käse zu verkaufen, aber Sie können auch bei Black River Cheese vorbei schauen, die nur eine kurze Autofahrt entfernt sind und eine noch breitere Auswahl an lokalen Erzeugnissen haben.
Brauchen Sie eine Auszeit vom Wein? Dann verbringen Sie doch Ihren Nachmittag in der Brandung auf den Sandbänken und an den weißen Sandstränden, die sehr beliebt sowohl bei Touristen als auch bei den Einheimischen sind. Oder schnappen Sie sich eine Ausgabe des Arts Trail Führers und besuchen lokale Maler, Glasbläser, Töpfer und andere Künstler. In der gesamten Region sind Galerien verstreut, es gibt wirklich für jeden etwas.
Bereit um weitere Weingüter zu entdecken? Ich empfehle Ihnen bei The Devil’s Wishbone Halt zu machen, wo Sie der Besitzer – Paul Gallagher – mit seinen Geschichten über die Abenteuer der Weinproduktion unterhält, während Sie sich in der restaurierten Scheune durch seine Weine probieren. Oder fahren Sie weiter zu der Three Dog Winery, dem neuen Weingut, das John und Sacha Squair durch Crowdfunding und mit viel Herzblut aufgebaut haben. Three Dog ist zwar ein bisschen abgelegen, dafür ist es aber für einige der besten Events im County bekannt. Es ist definitiv einen Ausflug wert.
Besuchen Sie am Abend Wellingtons East & Main Restaurant, genießen Sie County Gourmetgerichte und einen Mondschein-Spaziergang entlang des Ufers, bevor Sie sich auf den Weg zurück zu Ihrem Hotel oder B&B machen. Sie sollten sich rechtzeitig im Voraus ihre Plätze in den Restaurants reservieren, die besten Plätze zum Essen im County sind oft ausgebucht – selbst bei den verborgenen Schätzen ist besonders an den Sommerwochenenden kaum ein Platz zu finden.
DRITTER TAG:
Nehmen Sie sich Zeit zum Einkaufen, bevor Sie an Ihrem letzten Tag wieder den Heimweg antreten. Picton, Wellington und Bloomfield bieten eine Fülle an Geschäften, viele mit lokalem Kunsthandwerk, Fotografien, Kleidung oder regionalen Spezialitäten.
Bei so vielen Weingütern gibt es immer das ein oder andere, das Sie verpasst haben, aber ein letzter Stopp bei der 66 Gilead Brennerei, um ihren renommierten Loyalist Gin zu versuchen, oder bei der Barley Days Brewery für ihr Loyalist Lager, ist auf dem Heimweg sicher noch drin.
Und vergessen Sie auf Ihrem Weg aus dem County nicht an einem der vielen Verkaufsständen anzuhalten und sich die heimischen, saisonalen Spezialitäten mitzunehmen. Es ist nicht einfach, nach ein paar Tagen entspanntem County-Lebens wieder abzureisen. Am Besten nehmen Sie sich ein paar leckere Erinnerungen mit nach Hause, um sie mit dem Wein zu genießen, den Sie gekauft haben und um das Urlaubsgefühl zu verlängern.
Krista Lamb ist eine herausragende Kommentatorin über Ontarios wachsende Weinindustrie. Mehr ihrer Erkenntnisse sind auf ihrem Blog zu finden: Upkeep: Wine Body and Soul.
Übersetzte Fassung des Artikels „Where’s Rebekah? Madrid“ von Rebekah Pizana, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe Oktober 2015
Es ist immer besser, eine neue Stadt mit einem Einheimischen zu erkunden, aber das geschieht auf Geschäftsreisen eher selten, abgesehen von den Tipps der Taxifahrer, die man sich schnell notiert. Aber in Madrid hatte ich dieses Glück. Anna, mit der ich geschäftlich verbunden bin, ist zufällig gebürtig aus Madrid und glücklicher Weise bei meiner Geschäftsreise in Spaniens elegante und geschichtsträchtige Hauptstadt dabei.
Wir hatten eine Mission, nämlich unvergessliche Tempranillo und traditionelle spanische Tapas zu finden. Mein Verlangen nach geschälten Tomaten auf Toast mit ein wenig Meersalz, gepaart mit einem Glas eines rauchigen Roten, wollte gestillt werden. Anna wusste genau den richtigen Ort dafür!
El Rincón de Esteban, kaum mehr als ein Loch in der Wand neben dem spanischen Kongressgebäude in der Calle Santa Catalina. In der Tradition eines alten Familienrestaurants sind die Wände gepflastert mit zahlreichen lokalen Auszeichnungen, mit Familienfotos und mit Fotos, auf denen Besitzer Esteban gemeinsam mit offensichtlichen VIP-Gästen posiert. Da es keine englische Menükarte oder englisch sprechende Bedienung gab, war ich noch dankbarer, Anna an meiner Seite zu haben.
Drei Stunden später hatten wir nicht nur unsere Mission erfüllt, wir haben auch ein paar neue Freunde gewonnen.