Weinland Südtirol | Italien

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Südtirol, inmitten der Alpen gelegen, wartet mit einer der spannendsten und schönsten Landschaften Europas auf. Das vielfältige Terrain, ist geprägt von tiefen Tälern und Hochtäler, bis hin zu einigen Hochebenen, überragt von einer gigantischen Bergwelt. Seine Lage in den südlichen Alpen, die ein mildes, ausgewogenes Klima mit sich bringt und die fruchtbaren Böden ermöglichen eine bemerkenswerte Vielfalt an landwirtschaftlichen Kulturen. Apfelbäume und Reben prägen die Landschaft bis zu einer Höhe von 1000 Metern, darüber erstrecken sich weite Wiesen und Weiden für die Viehhaltung.

Blick von Kaltern Richtung Tramin
Blick von Kaltern Richtung Tramin

Das Weinland Südtirol, in Italiens Norden gelegen – eingebettet zwischen Österreich und der Schweiz – ist mit ca. 5300 Hektar Rebfläche eines der kleinsten Anbaugebiete Italiens. Aufgrund seiner geographischen Lage, zwischen alpinen Gipfeln und mediterraner Landschaft, ist Südtirol aber auch eines der facettenreichsten Anbaugebiete in Italien.

Bedingt durch die Kleinstflächen, die von den rund 5000 Südtiroler Winzern bewirtschaftet werden, steckt in den Weinen sehr viel Engagement und Handarbeit. Auch der Qualitätsgedanke steht seit Jahren im Vordergrund. Hierfür ist eine strenge Ertragsregulierung die Voraussetzung.

Weinbauzonen in Südtirol

Südtirol ist in 7 Weinbauzonen eingeteilt. Die Unterteilung in diese Zonen bringt die einfachen Unterschiede des Südtiroler Weinbaus zum Ausdruck.

 

Eisacktal: Das am nördlichsten gelegene Weingebiet Italiens ist das Eisacktal. Die Böden bestehen hier aus Quarz und Glimmer und bringen tolle, mineralische Weißweine wie Sylvaner und Müller-Thurgau, aber auch Kerner und Riesling hervor.

Bozen und Umgebung: Der Bozener Talkessel bringt zwei autochthone Rebsorten hervor, den St. Magdalener (Vernatsch) und den Lagrein. Diese zwei Rebsorten gedeihen auf Porphyrböden sowie gut durchlüfteten Schotter- und Schwemmböden.

Überetsch: Südlich von Bozen befindet sich das Überetsch, dass Herz der Weinregion Südtirol. Hier trifft man auf den Kalterer See und das Weinbaudorf Eppan. Im Tal des Überetsch reifen tolle Rotweine wie Merlot, Vernatsch und Cabernet. In den höheren Lagen findet man auf Kalk- und Porphyrgestein Weißburgunder, Gewürztraminer, Sauvignon und Blauburgunder.

Mittleres Etschtal: Nördlich von Bozen befindet sich das Etschtal. Die roten Porphyr-Verwitterungsböden sind hier prägend und bringen wunderbar mineralische Sauvignon und Weißburgunder hervor.

Meran und Umgebung: Die Kurstadt Meran ist auch bekannt für Vernatsch, der rund um die Stadt angebaut wird. Auch kräftige Merlot und feine Blauburgunder werden auf porösen Verwitterungsböden und einer sandigen Talsohle angebaut.

Vinschgau: Westlich von Meran findet man das Vinschgau, das hauptsächlich für den Anbau von Äpfeln bekannt ist. Mittlerweile wird hier aber auch Wein angebaut. Hauptsächlich gibt es hier Riesling und Weißburgunder, der auf verwittertem Schiefer und Gneis gedeiht.

Unterland: Im Unterland, dem südlichsten Südtiroler Anbaugebiet, findet man, nicht zuletzt durch den mediterranen Einfluss, tolle Blauburgunder sowie Gewürztraminer aber auch noch Vernatsch und Ruländer (Grauburgunder). Im Unterland wachsen die Reben auf Kalk- und Dolomitgestein mit lehmigem Schutt sowie sandhaltigem Mergel.

Südtirols Rebsorten-Vielfalt 

Die klimatisch günstigen Steillagen von Südtirol bringen zwischen 200 und 1000 m Meereshöhe aromatische Weiß- und kräftige Rotweine hervor. Verschiedene Geländeformen und Steilhänge prägen das Landschaftsbild. Jede Weinbauregion der Welt hat auf Grund ihres Terroirs verschiedene Rebsorten die sich optimal für den Anbau eignen und später im Keller die besten Weine hervorbringen. Zu den wichtigsten Rebsorten in Südtirol zählen auf Grund der Topografie Rotweine genauso wie Weißweine.

Neben den autochthonen Rebsorten wie Lagrein und Vernatsch, gedeihen in den niedrigeren, warmen Lagen (200 – 550 m NN) auch internationale Sorten wie Blauburgunder und Rotweine der Cabernet Familie hervorragend. In den höheren und somit kühleren Lagen (550 – 1000 m NN) gedeihen Weißburgunder, Grauburgunder (auch Ruländer genannt), Sauvignon Blanc und Gewürztraminer.

Südtirol ist hervorragend geeignet für den Anbau der Rebsorte Blauburgunder (auch Spätburgunder, Pinot Nero oder Pinot Noir). Durch die guten Böden auch in hohen Lagen, hat die Rebe optimale Wachstumsbedingungen und reift durch die hohe Tag-Nacht- Temperaturdifferenz gut aus um im Keller hervorragende Weine hervorzubringen. Aufgrund des topographischen Reichtums von Südtirol finden sich optimale Standorte für diese Rebsorte. Die wohl bekanntesten Lagen sind die Weinberge rund um Montan und Mazzon.

In Sachen Spätburgunder bin ich ein absoluter Fan vom Weingut Manincor. Schon der einfache Spätburgunder Mason bringt geniale Weine hervor, die auch gereift sehr viel Spaß machen. In der Nase hat er eine tolle Frucht, aber auch kräutrige Noten. Am Gaumen ist es ein schöner und auch typischer Spätburgunder: samtig weich und mit angenehmer Säure hat er einfach einen wunderbaren Trinkfluss.

Weinberg bei Meran
Weinberg bei Meran

Die rote Rebsorte Vernatsch, auch als Schiava (Italien) oder Trollinger (Deutschland) bekannt, bringt einen leichten, gerbstoffarmen Wein mit heller, rubinroter Farbe hervor. Das Bukett ist duftig mit Aromen von Himbeere und Johannisbeere sowie Veilchen- und Bittermandelnoten. Die verschiedenen Anbaugebiete in Südtirol erstrecken sich vom Kalterer See bis hinauf ins Burggrafenamt Meran. Auch der Vernatsch aus Bozen, der sogenannte St. Magdalener hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Je nach DOC-Bezeichnung, wird die Rebe reinsortig vinifiziert oder mit einem bestimmten Prozentsatz Lagrein cuvetiert.

Meine Favoriten beim Vernatsch sind der St. Magdalener Huck am Bach von der Kellerei Bozen. Ein super ‚trinkiger‘ Wein aus Vernatsch und Lagrein. Er  hat in der Nase die typischen Aromen von Veilchen, roter Kirsche und Marzipan. Im Mund schön fruchtig, saftig und dennoch samtig und passt hervorragend zu einer typischen Südtiroler Brotzeit mit Speck und Schüttelbrot. Der zweite Vernatsch kommt von der Klosterkellerei Muri-Gries: eine Südtirol Kalterersee Auslese. Neben den typischen Aromen des Vernatsch kommt hier noch eine leicht nussige Note hinzu. Der Wein ist im Vergleich zum St. Magdalener etwas leichter, steht diesem aber in nichts nach. An diesen beiden Weinen, lässt sich herrlich der Unterschied zwischen dem klassischen Kalterersee und dem St. Magdalener erschmecken.

Die rote Rebsorte Lagrein ist eine autochthone Rebsorte und bringt in ihrer Heimat Südtirol Spitzenweine hervor. Die Abstammung des Lagrein ist bis heute nicht genau geklärt, DNA-Analysen beweisen aber, dass die Rebsorte mit den Italienischen Rebsorten Teroldego und Marzemino sowie mit dem französischen Shiraz verwandt ist. Für mich einer der besten Lagrein aus Südtirol ist der Lagrein Riserva Passion von der Kellerei St. Pauls in Eppan. Tolle rubinrote Farbe, intensiver Duft nach Cassis und reifen Pflaumen. Die Lagerung im Barrique gibt dem Wein seinen ausgewogenen Körper und einen tollen und geschmeidigen Abgang.

Weißburgunder wird in Südtirol seit etwa 1850 kultiviert und hat sich seitdem sehr gut entwickelt und wurde zu einer der drei weißen Leitsorten. Weißburgunder ist mit seiner angenehmen Säure und seinem feinen Duft nach Äpfeln, der perfekte Wein für jeden Tag. Andi Sölva aus Kaltern am See macht einen sehr schönen Weißburgunder Wir mussten Künstler sein. Ein komplexer Weißburgunder mit Duft nach reifen Äpfeln und mit Minzaromen. Im Mund cremig und breit mit angenehm-straffer Säure. Kein typischer, aber ein genialer Weißburgunder.

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Der Sauvignon Blanc ursprünglich in Frankreich beheimatet, wird mittlerweile weltweit angebaut. Sauvignon ist eine sehr vielfältige Rebsorte und kann von grünen bis feinfruchtigen Aromen einen sehr vielfältigen Wein hervorbringen. In Südtirol bringt der Sauvignon Blanc ein typisches Bouquet mit leichten, feinen „grünen Aromen“, wie grüner Paprika, Holunderblüte, frisch gemähtem Gras und Stachelbeere hervor. Der fertige Wein kann sowohl fein-frisch als auch intensiv-voluminös sein.

Beim Sauvignon Blanc aus Südtirol muss ich als erstes an den Quarz von der Kellerei Terlan denken. Ein Paradebeispiel für Südtiroler Sauvignon. Mit dem Geruch nach Zitrus, besonders Grapefruit gemischt mit Minzaromen und einer kräuterigen Komponente bis hin zu den mineralischen Aromen überrascht einen dieser tolle Wein immer wieder. Im Mund dann äußerst interessant: Da ist Frucht, genauso wie Mineralität, im Abgang salzig und kraftvoll. Bei diesem Wein lohnt es sich die ein oder andere Flasche ein paar Jahre im Keller liegen zu lassen.

Der Gewürztraminer oder auch Traminer ist seit dem 13. Jahrhundert im kompletten deutschsprachigen Raum bekannt und zählt durch den Südtiroler Weinort Tramin zu den bekanntesten Weinen Südtirols. Besonders spannend finde ich die trocken ausgebauten Gewürztraminer. Das Südtiroler Paradebeispiel ist hier sicherlich der Nußbaumer von der Kellerei Tramin, der regelmäßig Auszeichnungen gewinnt. Nicht umsonst! Er gehört auch zu meinen persönlichen Favoriten. Der typische Rosenblütenduft trifft auf exotische gelbe Früchte wie Mango und Honigmelone. Dazu kommen noch würzige Duftkomponenten von getrockneten Kräutern und Gewürznelken. Ein extraktreicher Wein, der durch seine Saftigkeit nie zu üppig daher kommt.

Blick auf das Weindorf Tramin
Blick auf das Weindorf Tramin

Südtirol ist eine tolle Gegend, nicht nur der geniale Wein sondern auch die Landschaft, die Menschen und das mediterrane Flair machen die Gegend aus. Ich kann Ihnen nur empfehlen einen Kurzurlaub in Südtirol einzulegen und sich von Wein, Land und Leuten inspirieren zu lassen.


Die Autorin

Claudia Schöpp – Claudia hat Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Ihr Studienschwerpunkt lag zunächst auf Obst-, später dann auf Weinbau, was Claudias Leidenschaft für Wein begründete. Diese Leidenschaft führte sie nach Südtirol, wo sie erste Arbeitserfahrung im Weinbaubereich sammelte. Nach dieser Zeit in Südtirol war klar, dass es auch hauptberuflich beim Wein bleiben muss. So führte sie ihr Weg 2015 ins schöne Franken wo sie nun im Verkauf und Vertrieb eines fränkischen Weingutes tätig ist.


Adressen der empfohlenen Weingüter/Kellereien:

Kellerei St. Pauls
Schloss-Warth-Weg 21
I-39057 St. Pauls/Eppan (BZ)
+39 471 66 21 83
www.stpauls.wine/de

Weingut Andi Sölva
Barleiterweg 24
I-39052 Kaltern am See
+39 0471 962 042

Kellerei Terlan
Silberleitenweg 7
I-39018 Terlan (BZ)
+ 39 0471 257135
office@kellerei-terlan.com
www.kellerei-terlan.com/de/

Kellerei Tramin
Weinstrasse 144
I-39040 Termeno (BZ)
+39 0471 096633
info@kellereitramin.it
www.cantinatramin.it/de/

Manincor
St. Josef am See 4
I-39052 Kaltern am See
+39 0471 960230
info@manincor.com
www.manincor.com

Kellerei Bozen
Grieser Platz, 2
I-39100 Bozen
+39 0471 27 09 09
info@kellereibozen.com
www.kellereibozen.com

Muri-Gries Weingut / Klosterkellerei
Grieser Platz 21
I-39100 Bozen
+39 0471 282287
info@muri-gries.com
www.muri-gries.com


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Torcolato: Das süße Gold von Breganze

Stellen Sie sich ein blühendes hügeliges Gebiet vor, zwei Flüsse – Brenta und Astico -, die die Region umarmen und eine Hochebene – Asiago -, die das Areal schützt und das Klima mildert: Herzlich willkommen in Breganze, der Wein-Perle am Fuße der Alpen!

EINE ALTE TRADITION FÜR EINE KLEINE WEINPRODUKTION

Prima del Torcolato - Weinfest für einen besonderen Wein - Bildquelle: Stella
Prima del Torcolato – Weinfest für einen besonderen Wein – Bildquelle: Stella

Auf je 450 Einwohner entfällt in Breganze eine Kellerei. Die Einwohnerzahl liegt bei unter 9.000 und auch die Rebfläche ist nicht sehr ausgedehnt – etwa 600 Hektar – aber die Weinherstellung hat hier eine jahrhundertelange Tradition und historische Relevanz für die Region Venetien. In der Tat, ist Breganze das erste Weingebiet der Provinz Vicenza, dem die DOC-Anerkennung zuerkannt wurde und ist damit seit 1969 eine der ältesten DOC-Regionen Italiens. 

Die kleine Gemeinde bildet auch das Herz der gleichnamigen Weinstraße, diese beginnt in der Stadt Thiene, mit ihrer spätgotischen Villa Porto Colleoni und dem eleganten Stadtzentrum. Durch üppige Hügel und grüne Weinberge erreicht man Breganze mit seiner einzigartigen Landschaft: elegante Landhäuser, mit den typischen “Colombare”, die markanten Taubenschlägen, in denen man schon im Mittelalter  die “colombini”  für die Zubereitung des typischen Täubchen am Spieß züchtete.

Im Frühling ist die Teilstrecke zwischen Breganze und Marostica dank den Kirschblüten besonders bezaubernd. Über Mason kommt man nach Marostica, die bekannte Mauerstadt in der Provinz Vicenza ist Schauplatz des weltberühmten Schachspiels mit lebenden Spielfiguren. Zwei Scaligerschlösser umfassen das große Marmorschachbrett auf dem Piazza Castello, wo alle zwei Jahre der Liebesstreit der Patrizier Rinaldo und Vieri – beide sind in die schöne Lionora verliebt – ausgetragen wird. Die Weinstraße führt schließlich nach Bassano del Grappa. Ihr Symbol ist die Brücke Ponte degli Alpini, von der man einen einzigartigen Ausblick auf den Fluß Brenta, das mittelalterliche Stadtzentrum und den Berg Grappa genießen kann.

Bassano del Grappa mit der Ponte degli Alpini - Bildquelle: Alberto De Longhi
Bassano del Grappa mit der Ponte degli Alpini – Bildquelle: Alberto De Longhi

Was den Wein betrifft hat Breganze eine besondere Vielfalt an Weinreben und Weinsorten zu bieten, die in diesem kleinen vulkanischen Gebiet an- und ausgebaut werden. Verwöhnte Gaumen werden sicherlich von den Weinen aus den internationalen Sorten verzaubert: Chardonnay, Pinot Bianco (Weißburgunder), Pinot Grigio (Grauburgunder), Sauvignon (Sauvignon Blanc), Tai (Sauvignonasse) für die Weißweine, Cabernet Franc, Carmenère, Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinot Nero (Spätburgunder) für die Roten. Die authentische Perle der Weinkultur von Breganze sind aber die autochthonen Weinreben im besonderen “Vespaiola”. 

VESPAIOLA: DIE PERLE VON BREGANZE

Die jahrhundertelange Verbindung zwischen der Rebsorte Vespaiola und Breganze beweist man mit den Wörtern von Aurelio Acanti, der 1754 das wichtigste Buch für die Weinkunde Venetiens schrieb. In seinem “Roccolo” sind mehr als 30 autochthone Weinreben beschrieben und die Vespaiola ist ausdrücklich mit Breganze und ihrer hochwertigen Weinproduktion verbunden. Die Vespaiola ist eine weiße Traubensorte, die vulkanische und kieshaltige Böden bevorzugt und die sonnigen Hügel von Breganze liebt. Der Wein aus Vespaiola hat eine glänzende strohgelb Farbe und einen eleganten, leichten Duft, mit Blumen- und Fruchtnoten, wie Akazien und Zitrus, die sich mit zunehmender Reife zu Quitte, Mandel und mineralischen Noten entwickeln.  

Vespaiola appassita - getrocknete Trauben der Sorte Vespaiola liefern die Essenz für den Torcolato - Bildquelle: Firmino Miotti
Vespaiola appassita – getrocknete Trauben der Sorte Vespaiola liefern die Essenz für den Torcolato – Bildquelle: Firmino Miotti

Ein prägendes Merkmal der Vespaiola ist die Säure: Genau diese Säure macht die Vespaiola zu einer vielseitigen Rebsorte, mit der man in Breganze eine Vielzahl verschiedener Weine erzeugt.  Sur-Lie Weine, Perlweine, Schaumweine – auch nach klassischer Methode – Weißweine und der berühmte Dessert-Wein “Torcolato”. Jeder Weinliebhaber wird dank der Vespaiola in Breganze fündig! 

Das Flaggschiff der gesamten Weinproduktion ist sicherlich der Torcolato, dem jeden zweiten Sonntag im Januar das Weinfest “Prima del Torcolato” gewidmet ist. Zu diesem Anlass werden auf dem Hauptplatz von Breganze einige “Zöpfe” von getrockneten Vespaiola gesammelt und mit einer alten, handbetriebenen Weinkelter gepresst. Das ganze Dorf teilt sich dann den frisch gepressten Most und stellt sich vor, wie der neue Torcolato sein wird. Die öffentliche Pressung erfolgt unter den wachsamen Augen der Mitglieder der sogenannten “Magnifica Fraglia del Torcolato”, der offiziellen Bruderschaft, die die Kultur des Torcolato weltweit verbreitet.

TORCOLATO: SÜß ODER NICHT SÜß, DAS IST HIER DIE FRAGE!

Goldgelber Torcolato
Goldgelber Torcolato

Für die Produktion von Torcolato werden nur die spärlichsten Weintrauben von Vespiaola ausgelesen. Nach der Ernte in September werden sie bis Januar des folgenden Jahres getrocknet. Die Kellereien, die noch den Torcolato nach alter Tradition herstellen, verwickeln (in venezianischem Dialekt “intorcoare”, “intorcoeà”, “Torcolato”) die Weintrauben miteinander und hängen die langen Weintrauben-Zöpfe an die Balken der Heuschober. Andere, modernere Kellereien, die eine größere Menge von Torcolato produzieren, lassen die ausgelesenen Weintrauben in kleinen Kisten trocknen. Die Trocknung konzentriert, manchmal mit Hilfe der Edelfäule, den Zuckerinhalt der Vespaiola und schenkt unseren Gaumen einen sehr süßen und schmackhaften Most. Wegen des höheren Anteils an Zucker, wird der Most sehr langsam zu Wein. Die lange Gärung lässt ein komplexes Bukett entstehen, das eine verlängerte Reifung entweder in Edelstahl oder in Holzfässern noch reicher macht. 

Ausgereift hat der Torcolato eine ansprechende bernsteingelbe Farbe und eine kennzeichnende komplexe Blume, die eine detaillierte Beschreibung nur schwer wiedergeben kann: gekochter Apfel, Honig, Aprikose, Rosinen, Datteln und Trockenobst sind nur einige der Noten, die man im Torcolato riechen kann, im Mund ist er umfassend, lang und samtig. Der Torcolato ist sehr beliebt, weil er ein “süßer – nicht süßer” Passito ist. Die Säure der Vespaiola lässt sich  auch  in dem Torcolato spüren, sie mildert seine Süße und macht den Wein elegant, nie plump. 

Wie trinkt man den Torcolato? Er wird auch als “Meditations-Wein” beschrieben, ein Wein den man pur, abends vor dem Kamin mit der richtigen Person genießen kann. Natürlich passt der Torcolato perfekt zu Teegebäck und Mürbeteigkuchen aber meine Empfehlung ist Torcolato mit reifem Käse – zum Beispiel dem regionalen Asiago Stravecchio – oder mit dem französischen und italienischen Blauschimmelkäsen, wie Roquefort oder Gorgonzola. Der Torcolato hat ein besondere Reifepotenzial. Wenn er richtig gelagert wird, kann man eine Flasche Torcolato zehn Jahre und länge reifen lassen. Auch nach einer so langen Zeit werden Sie von seiner elegante Säure und seinem ausgewogenen Bukett entzückt sein.

NÄCHSTES MAL, IN VENETIEN

Venetien ist eine der beliebtesten Regionen Italiens, sowohl bei italienischen als auch ausländischen Touristen. Leider überstrahlen ihre Perlen wie Venedig, Verona, Padova oder der Gardasee die unerschlossene Schönheit weniger bekannter Gebiete, die aber so viel zu bieten haben.

Nächstes Mal, wenn Sie in Venetien sind, nehmen Sie sich doch einen Tag Zeit um Breganze und die Weinstraße zu besuchen. Die Stadt ist zirka eine Stunde von Venedig, Verona oder vom Gardasee entfernt und durch die Autobahn “Valdastico A31” reibungslos zu erreichen. 

Meine Empfehlung:
Kommen Sie am Samstag nach Breganze: Vormittags können Sie die regionalen Agrarprodukte auf dem “Mercato Contadino” (Bauernmarkt) entdecken. Dieser findet in der Genossenschaftlichen Kellerei “Beato Bartolomeo” statt, wo sie auch die besten Weine von Breganze verkosten und kaufen können. Zu Mittag lassen Sie sich von der geschmackvollen heimischen Küche überraschen. Das typischste Gericht ist “Toresan allo Spiedo”, ein Spieß von jungen Tauben mit frittierter Polenta, das Sie mit einem Glas Rotwein “Groppello” oder “Gruajo” bis zum letzten Bissen genießen sollten. Einen verdauungsfördernden Spaziergang können Sie sich nachmittags in Thiene, Marostica, Bassano del Grappa oder Vicenza notieren. Lassen Sie sich von den stilvollen Stadtzentren, den eleganten Boutiquen und den antiken Gebäuden bezaubern und geben Sie sich einem venezianischen Aperitif hin. 


Unsere Adressen für eine gute Flasche Torcolato:

Firmino und sein Torcolato - Bildquelle Firmino Miotti
Firmino und sein Torcolato – Bildquelle Firmino Miotti

MIOTTI FIRMINO AZ. AGR.
Via Brogliati Contro, 53 – 36042 Breganze (VI)
+39 445 873006
info@firminomiotti.it
www.firminomiotti.it

CÀ BIASI DI DALLA VALLE INNOCENTE AZ. AGR.
Via Fratte, 12 – 36042 Breganze (VI)
+39 445 851069
cabiasi@libero.it

MACULAN SOC. AGR.
Via Castelletto, 3 – 36042 Breganze (VI)
+39 445 873733
info@maculan.net
www.maculan.net

CANTINA BEATO BARTOLOMEO DA BREGANZE S.C.A.
Via Roma, 100 – 36042 Breganze (VI)
+39 445 873112
info@cantinabreganze.it
www.cantinabreganze.it

VILLA ANGARANO SRL
Via Corte, 15 – 36061 Bassano del Grappa (VI)
+39 424 503086
info@villaangarano.com
www.villaangarano.com


Unsere Adressen für ein typisches Mittagessen in Breganze und in der Nähe:

Trattoria Al Cappello *
Via Guglielmo Marconi, 4 – 36042 Breganze VI
+39 445 873147

Ristorante La Cusineta *
Via Pieve, 19 – 36042 Breganze VI
+39 445 873658
* Der Spieß von “Toresan” muss vorbestellt werden

Ristorante Alla Pergola
Via Togarelli, 38 – 36030 Sarcedo VI
+39 445 884013

Momi  
Via Don L. Panarotto, 121 – 36055 Nove VI
+39 424 590947

Osteria Madonnetta
Via Vajenti, 21, 36063 Marostica VI
+39 424 75859

Ristorante birreria Ottone
Via Giacomo Matteotti, 50 – 36061 Bassano del Grappa VI
+39 424 522206


Die Autorin

Marta De Anna – Martas Leidenschaft für Wein und die Weinwelt hat schon in der Kindheit begonnen und ist aus einer kleinen Flamme, mit der Zeit zu einem wahren Feuer geworden. Ihr Großvater stammte aus dem Friaul und verkaufte die Weine seiner Region in Venetien. „Jedesmal wenn ich ihn besuchte, durfte ich einen Finger in sein Glas Wein tauchen und so den Wein probieren.“ Heute lebt Marta in Breganze, einem kleinen Weinort in der Provinz Vicenza und ist geprüfte “Wein-Verkosterin”. 
Mit ihrer Firma Schatzitaly bietet sie kleinen Gruppen von Weinliebhabern und Feinschmeckern authentische Wein- und Gastronomieerlebnisse mit Begleitung durch mehrsprachige Sommeliers und Gastronomie-Experten an. Sie kennt die schönsten, heimlichen Ecken von Trentino und Venetien und rund um dem Gardasee. Mit ihren Artikeln lässt sie uns daran teilhaben.

Lesen Sie auch Martas Artikel „TrentoDOC: Der edle Schaum vom Gardasee„, der im Dezember im Wein Tourist Magazin erschien.

Ein kleiner Geschmack von Rom

Übersetzte Fassung des Artikels „A Taste of Rome“ von Sarah Maduri, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe Februar 2016.

Sollten Sie mal ziellos in Rom umherirren, dann würde ich empfehlen, sich in die kleine Piazza Viale di Trastevere zu verirren. Dort gleich um die Ecke, vorbei an beleuchteten Torbögen, befindet sich eine kleine, dunkle, kerzenbeleuchtete Weinbar ohne Namen. Sie hat wohl eine der bemerkenswertesten Weinkarten der Stadt. Der rote Hauswein allein reicht schon, um dich ehrfürchtig werden zu lassen. Die liebenswürdig lustigen Eigentümer vermitteln einem gerne etwas italienischen Slang.

Es beweist sich immer wieder: „man kann nie genug Hände schütteln!“ Denn dank meiner sieben neuen römischen Freunde, wurde ich ein paar Tage später stolze Besitzerin einer Mitgliedskarte zu dem kleinen exklusiven Etablissement Namens Country Roma. Versteckt in einem kleinen Garten an einer kurvigen Straße oberhalb des Stadtzentrums, bietet Country Roma für seine Mitglieder das wahrscheinlich interessanteste kulinarische Erlebnis ganz Roms. Eine eiserne Tür versperrt buchstäblich den Zugang für jeden außer der Handvoll Mitglieder, welche die sechs Tische des Etablissements einnehmen. Schlicht und einfach eine der köstlichsten und angenehmsten Mahlzeiten meines Lebens. Die Atmosphäre hatte die rustikale Wärme, die man von einer italienischen Küche erwarten würde. Mit das Beste war: Es gibt im Country Roma keine Speisenkarte, aus der man wählen könnte. Man isst was auf den Tisch kommt! Mein Menü bestand aus sautiertem Chicorée, Linsen und etwa sechs verschiedenen Versionen ihrer köstlichen Steinofenpizza. Da es kurz vor Weihnachten war, war eine selbstgemachte Panettone der krönende Abschluss.

Nach Country Roma, konnte ich mir kaum vorstellen, an meinem letzten Abend in Rom das Ganze nochmal zu toppen. Wie es der Zufall wollte, lag ich falsch. Eine einheimische Römerin schickte mich zum La Pace Del Palato. Sie versicherte mir, dass sich das Restaurant in der Nähe der Piazza Navona abseits der touristisch ausgetretenen Pfade befindet. Nach dem Genuss eines lebensverändernden Menüs aus Rindfleisch-Carpaccio, traditioneller römischer Pasta, und warmen, von Prosciutto umwickelten und panierten Mozzarella, haben wir gemeinsam mit dem Besitzer Renato, der kaum ein Wort Englisch spricht, die letzten paar Flaschen Chianti geköpft und das Restaurant abgeschlossen. Schließlich hat Renato mit einem Augenzwinkern von der italienischen Hintergrundmusik zum amerikanischen 80er Jahre Pop à la Rick Astley gewechselt und sich mit einer Zigarette zu uns an den Tisch gesetzt. Ein paar Minuten nachdem wir uns vor dem Restaurant verabschiedeten, fand ich mich in einer leeren Piazza Navona unter einem prächtigen Sternenhimmel stehend wieder. Rom, es war ein Genuss.

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TrentoDOC: Der edle Schaum vom Gardasee | Italien

Für viele steht der Gardasee vor allem für Sport und Natur, aber die Kenner Italiens wissen, dass die Region Trentino auch eine Perle der Weinproduktion in Italien und die Umgebung um den Gardasee Heimat ausgezeichneter Weine ist. Ein Spitzenprodukt dieses Gebietes – elegant und charmant – ist der Schaumwein TrentoDOC, der “Spumante aus den Bergen”, wie ihn die Einheimischen nennen. Wer auf der Suche nach einer Alternative zu Champagner oder zu Franciacorta ist, wird beim herben und frischen TrentoDOC sicherlich fündig. 

STECKBRIEF EINES BESONDEREN SCHAUMWEINS

Das Trentino, vom Gardasee bis zur Grenze mit Südtirol, ist das Ursprungsland des TrentoDOC, dessen Name sich aus der Verschmelzung der Herkunftsstadt Trento (deutsch Trient) mit der italienischen Ursprungsbezeichnung “DOC” ergibt.

 

Der Grundwein für die Herstellung dieses Sektes wird überwiegend aus Chardonnay- und Spätburgunder-Trauben gewonnen, die Richtlinien für die Herstellung von TrentoDOC erlauben aber auch die Verwendung von Weißburgunder und Schwarzriesling. Die Weinstöcke werden häufig in der Pergolaerziehung angebaut, die eng mit dieser Region verbunden ist. Diese Reberziehung sorgt in der Tat für eine optimale Sonneneinstrahlung und eignet sich perfekt für den engen bergigen Anbau im Trentino.

Wie es bei allen prickelnden Weinen der Fall ist, beginnt auch für den TrentoDOC die Weinlese relativ früh, hierbei ist das Ziel, den Säuregehalt der Trauben und demzufolge die frischen Noten im Wein zu bewahren. Es versteht sich von selbst, dass die Ernte per Hand erfolgt, nicht nur weil man die Intaktheit der Trauben bewahren möchte, sondern auch weil es hier nicht anders möglich wäre: Wir dürfen nicht vergessen, dass TrentoDOC der “Spumante aus den Bergen” ist, romantisch, klar, aber auch anspruchsvoll und aufwendig!

Auch wenn das beeindruckende Panorama und die blühende Natur des Trentino die Arbeit der Winzer in den Weinbergen erleichtern, wartet auf sie die größte Herausforderung in der Kellerei. Der TrentoDOC wird nach der sogenannten “klassischen Methode” hergestellt; was damit gemeint ist, ist ganz einfach mit einem Wort zu erklären, und zwar “Champagner”. Die klassische Methode entspricht tatsächlich der namhaften “ Méthode champenoise”, welche die Franzosen für die Produktion des weltberühmten Schaumweines verwenden. Schwerpunkt dieses Verfahrens ist natürlich die Flaschengärung, während der der Wein seine vielen, langhaltende und feine Perlen entwickelt. Die Dauer dieser Phase variiert. Die offiziellen Richtlinien für die Erzeugung von TrentoDOC sprechen von mindesten 15 Monaten Flaschengärung für den “Brut”, 24 Monate für einen Jahrgangssekt und von 36 Monaten für den “Riserva”. Tatsächlich verlängern die meisten Winzer diese Phase, um dem Konsumenten das beste Bouquet und die elegantesten Perlen zu bieten.

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WINZER UND WEINE: EINE “INSIDER”-AUSWAHL

Jedes Mal wenn man ein Glas TrentoDOC genießt, sollte man seinem Erfinder danken. Wer ist er? Aber natürlich, Giulio Ferrari, neugieriger Önologe des Landwirtschaftsinstituts von San Michele all’Adige, der 1920 während einer Reise durch Frankreich die offensichtliche Ähnlichkeit zwischen der Champagne und dem Trentino erkannte und die Eingebung hatte, dass auch seine Heimat den Weinliebhabern einen ausgezeichneten Schaumwein schenken könnte. Seitdem ist die Anzahl der TrentoDOC-Hersteller ständig angewachsen und heute gibt es 45 Kellereien im Trentino, die sich mit Leidenschaft und Kompetenz der Produktion des Spumante widmen.

Es wäre ja ziemlich schwierig alle TrentoDOC Kellereien in einem einzigen Urlaub zu besuchen, deshalb haben wir eine Auswahl unter dem Motto “klein aber fein” zusammengestellt und einige der besten kleinen bis mittelgroßen Kellereien im Umkreis von 30 Kilometern um Riva del Garda ausgesucht.

Valle dei Laghi
Valle dei Laghi

PISONI F.LLI: Eine Familientradition

DAS GEBIET: Die Kellerei der Gebrüder Pisoni befindet sich in einer einzigartigen Region des Trentino, dem sogenannten “Valle dei Laghi”, wo sich die mediterrane Vegetation mit dem alpenländischen Panorama mischt. Pergolese heißt das Dörfchen, wo die Kellerei ihren Sitz hat und liegt am Ufer des Flusses Sarca, der die Seen “Toblino” und “Cavedine” verbindet. Das Gebiet ist ein beliebtes Ausflugsziel für mehr oder weniger erfahrene Radfahrer, dank seiner ausgezeichneten Vernetzung mit zahlreichen Radwegen. 

DIE KELLEREI: Pisoni ist definitiv mehr als eine Kellerei. Pisoni ist vor allem eine Familie, die seit Jahrzehnten nicht nur in der Weinproduktion sondern auch in der heimischen Landwirtschaft tätig ist. Heutzutage ist Pisoni ein biologisch arbeitender, landwirtschaftlicher Betrieb, der Wein, aber auch ausgezeichnetes Olivenöl, Kartoffeln und Apfelsaft produziert. Nicht zuletzt befindet sich neben der Kellerei die historische Brennerei, wo man echten italienischen “Grappa” verkosten kann. 

DER TRENTODOC: Die Gebrüder Pisoni verwöhnen uns mit vier unterschiedlichen TrentoDOC: Pisoni Nature, Pisoni Brut Millesimato, Pisoni Riserva Extra Brut und Pisoni Rosé. Um die unverfälschte Eleganz der Schaumweinproduktion dieser Kellerei zu genießen, empfehlen wir die Verkostung mit dem TrentoDOC Nature zu beginnen.

DER GEHEIMTIPP: Nicht verpassen sollten sie die Besichtigung der historischen Kellerei – am besten natürlich vor der Verkostung. Dort kann man noch die originale Bauart aus dem 19. Jahrhundert bewundern.

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Distilleria Pisoni
Via S. Siro, 6
38076 Pergolese (TN)
www.pisoni.it


BALTER: Schaumweine, die nach Märchen duften

Rovereto - Foto: Alberto De Longhi
Rovereto – Foto: Alberto De Longhi

DAS GEBIET: Die Kellerei Balter liegt auf den Hügeln von Rovereto, einer mittelgroßen Stadt im Herzen des Trentino, die man mit einer 20 minütigen Fahrt von Riva del Garda erreicht. Rovereto hat auch für Geschichts- und Kunstinteressierten viel zu bieten. Sehr bekannt ist das Mart, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, das nicht nur mit seinen Ausstellungen, sondern auch mit seiner Architektur die Gäste bezaubert. (www.mart.trento.it)

DIE KELLEREI: Clementina, Giacomo und ihr Vater empfangen die Besucher in ihrer traumhaften Kellerei, die sich in einem zinnenbewehrten Haus aus dem 16. Jahrhundert befindet. Ein magischer Ort ohne Zeit, wo Hingabe und Sorge für die Winzerarbeit die Schlüsselwörter eines jeden Tages sind. Die Weingärten liegen nach Süden ausgerichtet auf einem 350 Meter hohen Hügel, wo der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht und der Wind vom Gardasee die ideale Reifung der Trauben ermöglichen

DER TRENTODOC: Die Familie Balter produziert drei Schaumweine: Balter Brut, Balter Rosé und Balter Riserva. Letzterer bleibt mindestens 48 Monaten auf der Hefe und weist eine überraschende Eleganz und einen lang anhaltenden Nachhall im Abgang auf.

DER GEHEIMTIPP: Für Ihren Besuch bei der Kellerei Balter wählen Sie am besten einen sonnigen Tag, an dem Sie auch die beneidenswerte Lage des Stammhauses sowie die einzigartige Aussicht auf die umgebenden Hügel genießen können.

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Azienda Agricola Balter
Via Vallunga II, 24
38068 – Rovereto (TN)
www.balter.it


PEDROTTI SPUMANTI: TrentoDOC für alle Geschmäcker

Vallagarina - Foto: Alberto De Longhi - Instagram: @albertodelonghi
Vallagarina – Foto: Alberto De Longhi – Instagram: @albertodelonghi

DAS GEBIET: Diesmal fahren wir von Riva del Garda Richtung Norden, am rechten Ufer der Etsch entlang und durchqueren das Vallagarina Tal. Wenn Sie sich etwas umsehen, können Sie Weinberge und Burgen entdecken, ebenso wie die Hochebene von Brentonico und die Terrassenfelder vom Val di Gresta. Die Kellerei Pedrotti Spumanti befindet sich in dem kleinen Dorf “Nomi”. 

DIE KELLEREI: Wie schon der Name dieser Kellerei vermuten lässt, ist die Familie Pedrotti ein reiner Schaumweinerzeuger. Der Betrieb wird von den Schwestern Donatella und Chiara mit der Hilfe vom Papà Paolo geleitet. Da die Familie Pedrotti wenige Eigenflächen besitzt, kauft sie ihren Grundwein von den heimischen Weingenossenschaften, die ihn nach den Vorgaben der Pedrotti herstellen. Alle Prozesse für die Erzeugung des Schaumweins finden im Betrieb statt und ergeben Produkte von höchster Qualität.

DER TRENTODOC: Pedrotti Spumanti unterteilt seine Schaumweine in vier Linien: die Linie “Giovane”, mit dem Pedrotti Brut und Nature, die Linie “Millesimati”, mit drei Jahrgangssekten – Brut Millesimato, Rosé Millesimanto und Démi-Sec Millesimato –  und die “Riserve”, die Schaumweine mit den längsten Reifenzeiten. Das Juwel dieser letzten Linie ist der “Pedrotti Extra Brut Riserva Speciale 1988”, der aktuell 28 Jahre auf der Hefe liegt. 1988 war ein besonderer Jahrgang, in dem die Chardonnay- und Pinot Noir-Trauben im Trentino herausragende Eigenschaften besaßen: perfekte Säure und idealer Reifungsgrad, was zur Herstellung eines außergewöhnlichen Schaumweins führte. Jedes Jahr wird nur eine sehr kleine Menge Wein degorgiert: Eine Flasche zu ergattern ist ziemlich schwierig, aber die erstaunliche Präsenz des Weines belohnt die Bemühungen. 

DER GEHEIMTIPP: Die Familie Pedrotti empfängt die Gäste in ihrem spektakulären Naturkeller, wo der Spumante TrentoDOC Pedrotti reift. Ein Besuch ist also nicht nur eine genussvolle Erfahrung sondern auch eine Reise an einen magischen Ort. 

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PEDROTTI SPUMANTI SAS
Via Roma, 6
38060 Nomi (TN)
www.pedrottispumanti.it

BORGO DEI POSSERI: Der Geschmack der Berge

DAS GEBIET: Wenn Sie von Riva del Garda in Richtung Süden bis zur Grenze mit Venetien fahren, kommen Sie in die barocke “Samt-Stadt” Ala, Trägerin der orangenen Flagge des italienischen Touring-Clubs. Die Altstadt ist eine der am besten erhaltenen im Trentino, deren Besichtigung sollten Sie auf jeden Fall mit einplanen. Die Kellerei Borgo dei Posseri befinden sich nur wenige Kilometer entfernt, in einer natürlichen Oase mit Blick auf die umgebenden Täler und Bergketten der Ortschaft Pozzo Basso. 

DIE KELLEREI: Der landwirtschaftliche Betrieb Borgo dei Posseri besitzt 230 Hektar, die sich über eine Höhe zwischen 550 und 850 Metern erstrecken. Es sind 20 Hektar, die heutzutage als Weinberge dienen und die nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet werden. Borgo dei Posseri produziert Weine mit ausgeprägter Frische und Intensität aus den Rebsorten Müller-Thurgau, Spätburgunder, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer und Chardonnay.

DER TRENTODOC: Tananai, der einzige TrentoDOC der Kellerei Borgo dei Posseri ist unverwechselbar. Die Cuvée aus Chardonnay und Spätburgunder, die auf einer Höhe zwischen 500 und 700 Meter kultiviert werden, kommt in einer starken Struktur und einem vollmundigen und anhaltenden Schaumwein zum Ausdruck. Ein “Must-Taste” der Region.

DER GEHEIMTIPP: Was kann berührender sein, als einen Wein direkt zwischen den Weinbergen zu genießen, die ihn hervorgebracht haben? Das ist genau das, was Sie mit der “Enotour” von Borgo dei Posseri erleben können: Ein Spaziergang in Mitten des Weingutes mit vier Verkostungsstationen, wo Sie die Weine der Kellerei mit Blick auf die Weinberge genießen können. 

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Borgo dei Posseri
Loc. Pozzo Basso, 1
38061 Ala (TN)
www.borgodeiposseri.com

Trento - Trient - Foto: Alberto De Longhi
Trento – Trient – Foto: Alberto De Longhi

Die Autorin

Marta De Anna – Martas Leidenschaft für Wein und die Weinwelt hat schon in der Kindheit begonnen und ist aus einer kleinen Flamme, mit der Zeit zu einem wahren Feuer geworden. Ihr Großvater stammte aus dem Friaul und verkaufte die Weine seiner Region in Venetien. „Jedesmal wenn ich ihn besuchte, durfte ich einen Finger in sein Glas Wein tauchen und so den Wein probieren.“ Heute lebt Marta in Breganze, einem kleinen Weinort in der Provinz Vicenza und ist geprüfte “Wein-Verkosterin”. 
Mit ihrer Firma Schatzitaly bietet sie kleinen Gruppen von Weinliebhabern und Feinschmeckern authentische Wein- und Gastronomieerlebnisse mit Begleitung durch mehrsprachige Sommeliers und Gastronomie-Experten an. Sie kennt die schönsten, heimlichen Ecken von Trentino und Venetien und rund um dem Gardasee. Mit ihren Artikeln lässt sie uns daran teilhaben.

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Supertoskana – La Maremma | Toskana

Übersetzte Fassung des Artikels „Where’s #WINETOURIST | La Maremma | Tuscany“ von Karin Irvine, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe Mai 2016

Karin Irvine wuchs im Saarland nahe der Grenze zu Frankreich und Luxemburg auf. Durch die Nähe zu den Weinregionen Mosel, Pfalz und Elsass wurde der Wein ein ganz normaler Teil ihres Lebens. Sie liebt das Reisen und genießt es verschiedene Kulturen und regionale Spezialitäten kennen zu lernen. Die Fotografie ist ein Teil ihrer Abenteuer und sie dokumentiert ihre Reisen damit. Sie finden ihre Arbeiten auf Instagram.

SOMMER 2014 – LA MAREMMA, TOSKANA, ITALIEN

Wir dachten, wir hatten alles geplant. Einen wunderschönen Urlaub in der Toskana – ein paar Tage im Chianti, einige Zeit am Strand und zwei Nächte in der Maremma, um etwas Neues zu entdecken. Die Hotels waren gebucht und wir waren in Vorfreude. Dann, beim Abendessen mit einem guten Freund, öffnete mein Mann einen Roten aus der Maremma zu unserer Pasta. Er war gut, wirklich gut! Wir begannen ein wenig tiefer zu graben, Wörter wie Supertoskaner erweiterten unseren Wortschatz, ein paar mehr Reiseführer wurden konsultiert, Hotels storniert und Aufenthalte verlängert und dann haben wir die schönste Woche in diesem kleinen Teil der Toskana verbracht, der viel weniger bekannt ist. La Maremma.

Wir waren für zwei Tage an der Küste – ein bisschen entspannen für den Anfang und die Fußball-Weltmeisterschaft in einer kleinen Pizzeria in Punta Ala, gemeinsam mit einigen russischen, italienischen und französischen Gästen anschauen, Hauswein schlürfen und sich an der geselligen Atmosphäre erfreuen. Einen Tag am Bagno des Hotels verbringen – die mediterranen Farben und die Aussicht auf Napoleons Elba genießen – wo wir vor Jahren einen Teil unserer Flitterwochen verbracht hatten. 

Giardino dei Tarocchi
Giardino dei Tarocchi

Dann haben wir uns mit dem kleinen Fiat 500 in die Region aufgemacht, zur ursprünglicheren Toskana, wilder, mit alten Bergdörfern, die direkt aus dem Vulkangestein gehauen sind. Unser Zuhause für die folgenden 4 Tage war ein wunderbares Landhotel im Besitz der Familie D’AscenziRelais Villa Acquaviva, ein landwirtschaftlicher Betrieb und Weingut in Montemerano. Von dort aus haben wir viele Ausflüge unternommen, in die Tuffstein-Orte der Umgebung, Pitigliano und Sorano, an die heißen Schwefel Quellen in Saturnia – nach Cascate del Molino, die etruskische Nekropole in der Nähe von Sovana und zum Giardino dei Tarocchi, dem Skulpturenpark der Künstlerin Niki de Saint Phalle in Capalbio.

Wir besuchten lokale Märkte und den Käseladen, faulenzten in den Gärten am Pool und genossen das Highlight des Tages – das Abendessen im La Limonaia. Im hoteleigenen Restaurant kreiert Valentina D’Ascenzi regionale und italienische Spezialitäten; wir genossen Serafino’s Weine, Nonno’s Eier und Brot, das aus Weizen aus hauseigenem Anbau gemacht ist. Das Fleisch stammt von regionalen Bauern und Jägern, das Gemüse aus ihrem Garten. Nach dem Abendessen schlenderten wir gemütlich entlang der Weinberge zu unserer kleinen Suite – erfreuten uns an den Lichtern im Park, lauschten den Fröschen und den Geräuschen der toskanischen Nacht.

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Wir haben unser Paradies gefunden!

 

Villen und Wein – Eine Wein-Tour durch Venetien

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In der malerischen Region des Veneto mischen sich bedeutende Weinreben harmonisch mit klassisch proportionierten Villen und bieten dem Besucher alle Sinne anregende Erlebnisse zur prachtvollen Geschichte des venezianischen Reiches.

Villa di Maser – Blick vom Weinberg | Copyright Villa di Maser
Villa di Maser – Blick vom Weinberg | Copyright Villa di Maser

Leslie Rosa ist Sommelière und Gründerin von La Dolce Vigna, einem auf Wein und Kultur spezialisierten Reiseunternehmen, das individuelle und authentische Reiseerlebnisse in Italien und Kalifornien anbietet.

Im 16. Jahrhundert hatte die Republik Venedig ihre Befestigungen verstärkt und führte wichtige öffentliche Bauvorhaben auf dem Festland durch. Das Gefühl der Sicherheit, das mit der neu begründeten Infrastruktur einherging, ermöglichte es dem venezianischen Adel und reichen Kaufleuten, Villen zu bauen, wo sie sich den Freuden des idyllischen Landlebens widmen konnten.

Andrea Palladio (1508-1580), dessen Name auf ewig gleichbedeutend mit der Wiederbelebung der klassischen römischen Architektur bleibt, wurde beim Adel schnell zum Architekt der Wahl. Seine Betrachtung der dualistischen Natur der Villa sowohl als Rückzugsort als auch als Bauernhof und Weingut – führte zu einer harmonischen Mischung aus Natur, Kunst und Leben.

 

Die meisten Palladio-Villen befinden sich in den Provinzen direkt außerhalb von Venedig: Treviso, Vicenza und Padua. Im Jahr 1996 hat die UNESCO „Die Altstadt von Vicenza sowie die Villen Palladios in Venetien“ zum UNESCO-Welterbe ernannt. Es ist der Besiedlung dieser Gebiete zu verdanken, dass die Weinregionen, die wir heute so lieben — von den Prosecco-bestockten Hügeln von Conegliano, Valdobbiadene und Asolo, bis zu den, vor allem Bordeaux-Sorten erzeugenden, Colli Berici und Colli Euganei – in der Lage waren aufzublühen.

Diese Tour nimmt Sie mit auf eine Reise voller Palladio Wunder, außergewöhnlichen Weingütern, charmanten Dörfern, traditionellen Trattorien.

Sind Sie bereit?

MONTAG – TAG 1

LEBENDIGE HÜGEL VOLLER PROSECCO

10:30 Uhr — Besuch beim Weingut und Mittagessen: Borgoluce

Gibt es einen besseren Weg Ihre Villen & Wein Tour zu beginnen, als mit ein bisschen Sekt? Borgoluce liegt in der Stadt Susegana und ist ein ökologisch arbeitender landwirtschaftlicher Betrieb mit Weingut, der eine Vielzahl von Produkten wie Prosecco Superiore DOCG, Mozzarella di Buffala, Extra Vergine Olivenöle und verschiedenen Wurstwaren erzeugt. Sie können hier bei einer Weinprobe (nach vorheriger Terminvereinbarung) die Brut, Extra Dry und Rive di Collalto Prosecco genießen sowie mehrere Stillweine probieren. Dabei sollten sie den Belgelso (Cuvée aus Sauvignon Blanc, Chardonnay, Tocai Friulano) und den samtigen Merlot keinesfalls auslassen. Wenn die Osteria des Anwesens geöffnet ist, sollten Sie dort einen Tisch reservieren und ein, aus den köstlichen Waren des Hofs bereitetes Menü genießen, ansonsten können Sie sich auch im Laden die Zutaten für ein Picknick zusammenstellen, wie es sich Hemingway genehmigen würde.

Sorelle Bronca
Sorelle Bronca

14:30 Uhr — Die Geschichte des zwei Schwestern Weinguts: Sorelle Bronca

Versteckt in der kleinen Stadt Colbertaldo, von Susegana aus nur ein kleines Stück den Piave flussaufwärts, liegt Sorelle Bronca, ein ausgezeichnetes Weingut, das von zwei Schwestern (Sorelle) und deren Familien geführt wird. Machen Sie Halt in der Probierstube und probieren Sie unbedingt Particella 68, einen komplexen und eleganten Prosecco, aus den besten Trauben einer top Weinbergsparzelle sowie Ser Bele, ein Cuvée aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot mit typischen Noten von Cassis und schwarzem Pfeffer.

16:30 Uhr — Erholung und Entspannung

Nehmen Sie sich eines der vier stimmig eingerichteten Zimmer im Salis House, einem Boutique-Hotel mit Spa in Valdobbiadene. Genießen Sie Ihren Aufenthalt im Wellnesscenter mit Pool oder buchen Sie eine Spa-Behandlung vor dem Abendessen im Salis Ristorante Enoteca, von dem aus Sie die wertvollsten Prosecco Anlagen überblicken können: die schroffen Hügel von Cartizze.

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DIENSTAG TAG 2

Paolo Veronese – Bacco e i pastori | Copyright Villa di Maser
Paolo Veronese – Bacco e i pastori | Copyright Villa di Maser

Palladio? Hier lang!

11:00 Uhr – Villa di Maser und Mittagessen

Villa di Maser (auch als Villa Barbaro bekannt) wurde Mitte des 16. Jahrhunderts für die Barbaro Brüder erbaut, die zu dieser Zeit wichtige Botschafter in Europa waren. Andrea Palladio als Architekt und Paolo Veronese als Fresken Künstler haben eine fantastische Villa geschaffen. Zu den reich bemalten Innenräumen gehört ein Raum, der Bacchus, dem Gott des Weines und des süßen Lebens, gewidmet ist, ein ideales Thema, da das Landhaus heute ein landwirtschaftliches Anwesen und Weingut beherbergt. Sie sollten vorher anrufen, um einen Termin für eine Weinprobe und ein „Leichtes Mittagessen“ zu bekommen, das aus vier Gängen und fünf Weinen besteht (Prosecco, Manzoni Bianco, Carmenère sowie zwei eigenen rote Cuvées).

15:00 Uhr – Villa Emo

Die Villa Emo besticht durch ihre schlichte Eleganz und spiegelt damit Palladios klassische Ideale in reinster Form wider. Die Fresken wurden von einem von Palladios Lieblings-Künstlern, Giovanni Battista Zelotti, erstellt. Sie zeigen mythologische Szenen mit Bezug zum bäuerlichen Leben und die Verbundenheit mit dem Land. Sie heben die Harmonie zwischen Mensch und Natur hervor, ein häufiges Motiv in den venezianischen Villen.

Villa Emo
Villa Emo

17.00 Uhr – Asolo, die Stadt auf dem Hügel

Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen Asolo – bekannt als „die Perle Venetiens“ – zu besuchen. Schlendern Sie durch die malerischen, gepflasterten Straßen und genehmigen Sie sich einen Aperitivo beim Caffé Central vor Ihrem Abendessen im La Trave, einer einladenden Osteria am Rande der Stadt. Genießen Sie Speisen nach traditionellen Rezepten und mit saisonalen Zutaten, etwa die Gnocchi mit Wachteln und Gemüseragout, bevor Sie ihren Weg zurück nach Salis nehmen, um sich Ihren sogni d’oro – den goldenen Träumen – hingeben.

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MITTWOCH TAG 3

BRÜCKE UND GRAPPA

11.00 Uhr – Ponte Vecchio und Mittagessen

Ponte Vecchio oder Ponte degli Alpini, die überdachte Brücke, welche die Brenta überspannt, führt hinüber in das Herz der Stadt Bassano del Grappa. Sie wurde im Jahre 1569 von Palladio entworfen. Es handelt sich zwar nicht um die Originalbrücke, die wurde von einem schweren Hochwasser zerstört, und auch die zweite wurde beim Rückzug der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gesprengt, diese, die dritte Version der beliebten Holzbrücke, wurde anhand der Originalzeichnungen Palladios rekonstruiert. Genießen Sie den schönen Blick auf die Berge und die Geselligkeit der Einheimischen, und erkunden Sie dann das charmante Stadtzentrum. Im Anschluss bietet sich ein Mittagessen im Ristorante Cardellino, einem historischen Restaurant im Herzen von Bassano an, das mit traditionellen Gerichten, wie Risotto con Asparagi, aufwartet.

Blick von der Ponte Vecchio | Bildquelle: Leslie Rosa
Blick von der Ponte Vecchio | Bildquelle: Leslie Rosa

14:30 Uhr — Museo della Grappa

Als nächstes folgt ein Besuch des Museums, das Bassano del Grappas herausragender Spezialität gewidmet ist: dem Grappa — den potenten Schnaps aus den Resten der gepressten Trauben (Tresterbrand). Poli, eine der wichtigsten Grappa Brennereien der Stadt, hat das Museum begründet und bietet regelmäßig Verkostungen ihrer Grappa – vom Giovane (jung), über die Stravecchia (gereifte) Grappas, bis zu den unterschiedlich angesetzten Varianten.

17:00 Uhr — Ein Geschmack von Vicenza

Machen Sie es sich im trendigen Glam Boutique Hotel im Zentrum von Vicenza gemütlich und wagen Sie sich dann hinaus für eine Tartine und ein Glas Wein aus der Region, beispielsweise einem Gambellara, einem ausgeprägt mineralischen Weißwein oder einen Barbarano, der aus der heimischen, fruchtigen Rebsorte Tai Rosso erzeugt wird. Hierfür empfiehlt sich die Fiaschetteria Da Renzo direkt an der Piazza dei Signori. Sichern Sie sich ihren Platz zum Abendessen im Antico Ristorante Agli Schioppo, wo Sie unbedingt den Baccalà Alla Vicentina (Stockfisch in Weißwein mit Zwiebeln, Sardellen und Zimt) versuchen müssen, vorzugsweise auf einem Bett aus dampfend heißer Polenta.

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DONNERSTAG TAG 4

PALLADIO AUF EINEM PODEST

9:30 Uhr — Teatro Olimpico

Das Teatro Olimpico wurde im Jahre 1580 von Palladio entworfen, um es zu einem festen Theater für den Vicentinischen Künstler Club, der Accademia Olimpico, zu machen. Palladio starb vor der Fertigstellung und überlies es seinem Sohn sowie Vicenzo Scamozzi, den Plänen, zur Wiederbelebung des römischen Theaters, Leben einzuhauchen. Mit einem der architektonischen Schätze der Stadt haben sie Palladio jedenfalls alle Ehre gemacht.

Teatro Olimpico - Vicenza
Teatro Olimpico – Vicenza

11:00 Uhr — Palladio Museum und Mittagessen

Um mehr über Palladio zu erfahren, sollten Sie das Palladio Museum besuchen. Das Museum ist im Palazzo Barbarano untergebracht, dem einzigen Palast dessen Bau Palladio komplett verantwortete (Architektur und Innenausstattung) – das Museum zeigt eine rollierende Sammlung von Palladios Zeichnungen und Plänen, Modellen, Fotografien sowie moderne Video-Installationen. Nach einem ausgiebigen Museumsbesuch, geht es zum Mittagessen in das leicht chaotische Righetti, eine bei den Einheimischen sehr beliebte Selbstbedienungs-Cafeteria in der Piazza Duomo.

14:00 Uhr — Palladio Streifzug

Mit zwei Dutzend von Palladio entworfenen Palazzi innerhalb der Stadtmauern, ist der Streifzug durch die Straßen von Vicenza eine einzigartige Lehrstunde über sein Wirken. Das Palladio-Museum hat mehrere Palladio Stadttouren zur Auswahl (hier können Sie sich vorab informieren: www.visitpalladio.com). Nehmen Sie sich Zeit die klassischen Fassaden zu bewundern, vielleicht machen sie hier und da Halt für Koffein oder Zucker in Form von Espresso und Eis.

16:30 Uhr — Villa Rotonda und Abendessen

Ein paar Kilometer außerhalb von Vicenza, ragt majestätisch die Villa La Rotonda auf, die als Ruhesitz für einen emeritierten Bischof des Vatikans beauftragt wurde. Diese perfekt symmetrische Villa mit vier Fassaden und einem kreisförmigen Zentralraum, der von einer Kuppel gekrönt wird, gehört zu Palladios wichtigsten Hinterlassenschaften auf dem Gebiet der Architektur. Die aufwendig verzierten Salons, voll von religiöser Bildersprache, spiegeln das fromme Leben des Besitzers wider. Nach dem Flanieren über das Anwesen führt eine 15 minütige Fahrt Richtung Süden zur Trattoria Zamboni, einem familiengeführten Restaurant mit wunderschönem Panorama über die umliegenden Berici Hügel. Ihre 800+ Weinkarte, mit meist regionalen Weinen aus der DOC Colli Berici Region, und die saisonalen Degustationsmenüs werden Ihre Gaumen verwöhnen.

FREITAG TAG 5

Colli Euganei – Die Euganeischen Hügel

10:30 Uhr — Weingutsbesuch: Ca‘ Lustra

Heute machen wir uns auf den Rückweg nach Venedig, aber nicht ohne zuvor noch den leider wenig beachteten Euganeischen Hügeln (Colli Euganei) einen Besuch abzustatten. Die Probierstube bei Ca‘ Lustra, einem von der Familie Zanovello betriebenen Weingut, direkt am Fuße des herrlichen Regionalparks, ist unsere erste Station. Unbedingt probieren sollten Sie den schön strukturierten weißen Pedevanda (DOC Colli Euganei Manzoni Bianco) und den Sassonero (DOC Colli Euganei Merlot), dessen einzigartiger, vollmundiger Character von den vulkanischen Böden und dem roten Kalkstein der Colli Euganei herrührt. Die DOCG Fior d’Arancio Spumante und Passito – beide hergestellt aus 100% Muscat fleur d’oranger – sorgt dafür, dass Ihre Verkostung mit einer süßen Note endet.

Ca’Lustra im Valle de Faedo
Ca’Lustra im Valle de Faedo

12:30 Uhr — Arqua Petrarca und Mittagessen

Zum Mittagessen geht es ins Ristorante La Montanella, eine 20-minütige Fahrt Richtung Süden, in der entzückenden Stadt Arqua Petrarca, Heimat des Dichters Francesco Petrarca in seinen letzten Lebensjahren. Das elegante Restaurant im Besitz der Familie Borin bietet lokale Spezialitäten die perfekt mit den regionalen Weinen harmonieren, beispielsweise Gallina Padovana (Paduaner Hühnchen) geschmort mit Pinienkernen und Rosinen. Wenn das Wetter es zulässt, speisen Sie al Fresco, umgeben vom bezaubernden Garten des Restaurants.

15:00 Uhr — Weingutsbesuch: Vignalta

Nach dem Mittagessen geht es den Hügel hinauf, wo Sie Vignaltas heller und einladender Verkostungsraum erwartet. Geniessen Sie die Aussicht, während Sie den DOC Gemola Colli Euganei Rosso (70% Merlot + 30% Cabernet Franc) und IGT Marrano Rosso del Veneto (50% Cabernet Sauvignon + 50% Merlot) probieren.

16:30 Uhr — Castello di Lispida und Abendessen

Nehmen Sie sich eines der bezaubernden Zimmer in Castello di Lispida, einem ehemaligen Kloster, das in ein Wein-Resort verwandelt wurde. Wenn Sie zwischen April und Oktober kommen, können Sie sich im beheizten Swimmingpool im historischen Gewächshaus entspannen, bevor Sie sich für das Abendessen in der nahe gelegenen Trattoria La Tavolozza bereit machen. Sehr zu empfehlen sind die gebratenen Tauben oder die Entenbrust mit einer Honig-Balsamico-Glasur, die sämtlich aus regionalen Produkten zubereitet sind.

SAMSTAGTAG 6

PALLADIO ANCORE! EIN LIEBENSWÜRDIGER ABSCHIED

11:00 Uhr — Villa Besuch: La Malcontenta

Falls Sie zufällig an einem Dienstag oder Samstag, in Venedig oder Treviso ankommen, schauen Sie bei der Villa Foscari vorbei, besser bekannt als La Malcontenta (die unzufriedenen Frau) – den Beinamen hat das Haus erlangt, als die Frau des Signore Foscari angeblich von ihrem ehelichen Gelübde abgekommen war und unter Hausarrest gestellt wurde. Ironischerweise ist La Malcontenta von allen Palladio-Villen im Veneto als die am anzüglichst anmutende bekannt, vor allem wegen ihrer kleinen Ausmaße, direkt am Brenta Kanal gelegen, mit jovialen mythologischen Fresken von Zelotti und den „geheimen Gärten“. Der kleine Abstecher lohnt sich definitiv!

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Sehen Sie jetzt romantische Villen und üppige Weinreben vor sich?
Gut! Dann ist mein Job damit erledigt.


UNTERKÜNFTE

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Haus Salis
Strada di Saccol, 54 | 31049 Valdobbiadene, Treviso | + 39 0423 900655

G Boutique Hotel
Via A. Giuriolo, 10 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444326458 | www.gboutiquehotel.com

Castello di Lispida
Via IV Novembre, 4 | 35043 Monselice, Padua | + 39 0429780530 | http://www.lispida.com/


Restaurants

Osteria Borgoluce
Via I Morgante 2 | Susegana (TV) | + 39 0438 981094

Salis Ristorante Enoteca
Str. pro Saccol, 52 | 31049 Valdobbiadene (TV) | + 39 0423 900561

Osteria la Trave
Via Contrada Bernardi, 15 | 31011 Asolo (TV) | + 39 0423 952292

Ristorante Cardellino
Via Bellavitis 17 | 36061 Bassano Del Grappa (VI) | + 39 0424 220144

Trattoria Ponte Delle Bele
Contrà Ponte Delle Bele, 5 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 320647

Restaurant Righetti
Piazza Duomo, 3 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 543135

Antico Ristorane Agli Schioppi
Piazza Del Castello SNC | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 543701

Trattoria Zamboni
Via S. Croce 73 (Strada per Lago di Fimon) | 36057 Lapio di Arcugnano (VI) | + 39 0444 273079

Ristorante La Montanella
Via dei Carraresi, 9 | 35032 Arqua Petrarca (PD) | + 39 0429 718200

La Tavolozza
Via Boschette, 2 | 35038 Torregli (PD) | +39 049 521 1063


ANREISE

Die beiden großen Flughäfen in der Nähe sind Venedig Marco Polo und der Internationale Flughafen Treviso. Autovermietungen gibt es direkt an den Flughäfen und in den Stadtzentren von Venedig (Piazzale Roma) und Treviso (verschiedene Standorte).


Tipps und Sehenswürdigkeiten

Borgoluce
Via I Morgante 2 | Susegana (TV) | + 39 0438 981094 | Weinproben und Touren nach Vereinbarung | http://www.borgoluce.it

Sorelle Bronca Verkostungsräume
Via Martiri, 20 | 31020 Colbertaldo di Vidor (TV) | + 39 0423 987201 | http://www.sorellebronca.com

Villa Emo
Via Stazione, 5 | 31050 Fanzolo di Vedelago (TV) | + 39 0423.476334 | http://www.villaemo.org

Villa di Maser
Via Barbaro 4, 31010 Maser (TV) | + 39 0423 923004 | http://www.villadimaser.it

Poli Grappa-Museum
Via Gamba 6 (Ponte Vecchio) | 36061 Bassano del Grappa (VI) |  + 39 0424 524426 | http://www.grappa.com

Teatro Olimpico
Piazza Matteotti 11 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 222800 | http://www.teatrolimpicovicenza.it

Palladio Museum
Palazzo Barbarano | Contra‘ Porti, 11 | 36100 Vicenza (VI) | + 39 0444 323014 | http://www.palladiomuseum.org

La Rotonda
Via della Rotonda, 45 | 36100 Vicenza (vi) | +39 0444 321793 | http://www.villalarotonda.it

Ca‘ Lustra Zanovello Weinproben
Via San Pietro, 50 | 35030 Cinto Euganeo (PD) | + 39 0429-94128 | Gruppen und Führungen nach Vereinbarung | http://www.calustra.it

Vignalta Weinproben
Via dei Vescovi, 4 | 35038 Luvigliano di Torreglia (PD) | + 39 049 9933105 | http://www.vignalta.it


Übersetzte Fassung des Artikels „Villas and Vines – A Wine Tour Through The Veneto“ von Leslie Rosa, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe Juni 2015

Eine Wiege des Weins im Mittelmeer | Sardinien | Italien

Übersetzte Fassung des Artikels „A Cradle of Wine in The Heart of The Mediterranean“ von Manuel Cazzaniga, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe April 2016

Stellen Sie sich eine Insel mitten im westlichen Mittelmeer, ca. 200 Kilometer westlich von Italien vor. Dann stellen Sie sich eine spektakuläre Küste, türkisfarbenes Meer, leckeres Essen und eine freundliche, zuvorkommende Bevölkerung vor. Es ist ein Ort mit knapp 7.000 archäologischen Stätten, möglicherweise der höchsten Konzentration der Welt.  Außerdem hat diese Insel eine 3000-jährige Weinbautradition.

Das ist nicht irgendeine Fantasie. Wir sprechen von Sardinien, einer Insel, die trotz ihrer Entfernung vom Festland ein Teil von Italien ist.

Alghero auf Sardinien | Bildquelle: Ezioman
Alghero auf Sardinien | Bildquelle: Ezioman

Manuel Cazzaniga wuchs mit Brot und Reisen auf. Er hat in seinem Erwachsenleben eine Vielzahl von Touren organisiert bis er Sardinien für sich entdeckte. Er zog auf die Insel und gründete Gaveena, eine Firma, die sich der Promotion für Sardinien widmet.

Archäologen haben kürzlich sardischen Traubenkerne aus dem Jahr 1000 vor Christus entdeckt, als die geheimnisvolle Nuraghen Zivilisation die Insel bevölkert hat. So wissen wir, dass der Anbau von edlen Weinreben (Vitis Vinifera) bis in die klassische Epoche zurück reicht und seit Jahrtausenden bewanderte Züchter die perfekten Wachstumsbedingungen auf der Insel genutzt haben, um eines der weltweit beliebtesten Getränke zu produzieren. Trotz der langen Weinbautradition ist Sardinien eines der weniger bekannten Weinanbaugebiete Westeuropas.

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Weine, die auf Sardiniens sonnenverwöhnten Weinbergen zwischen der Küste und den Bergregionen im Inland wachsen. Diese Weine sind als „DOC“ zertifiziert (kontrollierte geschützte Ursprungsbezeichnung), die besondere Verfahren für den Weinanbau und die Weinherstellung vorschreibt; Vermentino di Gallura ist die einzige Rebsorte mit der höheren „DOCG“ Zertifizierung, die mit DOC Anforderungen in einem begrenzten Gebiet im Nordosten von Sardinien angebaut wird.

Las Plassas | Bildquelle: Aurelio Candido
Las Plassas | Bildquelle: Aurelio Candido

Cannonau (DOC) ist die beliebteste sardische Rotweinsorte. Sie wird als Leitsorte der Insel betrachtet und fast überall angebaut, aber die höchste Konzentration findet sich zwischen den Hügeln und Bergen Zentralsardiniens.

Carignano (DOC) ist eine autochthone Rotweintraube, die vor Jahrtausenden von den Phöniziern eingeführt wurde. Sie wird ausschließlich an der südwestlichen Küste Sardiniens angebaut, wo sie von Sonne im Überfluss und der kühlen Meeresbrise profitiert.

Vermentino (DOCG und DOC) ist Sardiniens beliebteste weiße Rebsorte. Sie wird überall auf der Insel angebaut, aber ihre höchste Konzentration ist um Gallura im Nordosten. Ein intensives Aroma, seine helle goldene Farbe und eine frische Mineralität sind die wichtigsten Merkmale dieses besonderen Weins.

Vernaccia Trauben | Bildquelle: Aurelio Candido
Vernaccia Trauben | Bildquelle: Aurelio Candido

Vernaccia (DOC) wird verwendet, um Sardiniens ältesten und außergewöhnlichsten Wein zu machen. Der bernsteinfarbene Vernaccia di Oristano wird aus weißen Trauben in der Umgebung des Flusses Tirso auf der westlichen Seite der Insel produziert. Ähnlich wie Sherry reift er für drei bis vier Jahre in Holzfässern, wodurch er seine kräftige gelbe Farbe und den leicht bitteren, fruchtigen Geschmack erhält.

Malvasia (DOC) wurde während der byzantinischen Ära eingeführt und wird heute verwendet, um einen eleganten Likörwein herzustellen. Er wird in den Hügeln rund um Bosa, einer charmanten Stadt an der sardischen Westküste und in der Region Cagliarithe im Süden produziert.

Die wichtigsten Regionen

Nordost Sardinien

Dieser Teil der Insel ist für die luxuriöse Costa Smeralda bekannt und für Weine aus der Vermentino-Traube, dem beliebtesten sardischen Weißwein. Das Archipel umrahmt die Küste und bietet eine Reihe von romantischen versteckten Buchten und eine einzigartige Küstenlandschaft. Sie können den Reichen und Berühmten aus dem Weg gehen, aber immer noch die spektakuläre Küste genießen, indem Sie sich ein paar Kilometer nördlich von der Costa Smeralda bewegen. Hier können Sie die weniger glamourösen, aber ebenso atemberaubenden La Maddalena oder Caprera Archipele genießen.

Die Region bietet perfektes Klima und Böden für den Anbau von Vermentino, in einer hügeligen Landschaft, umgeben von herrlichen natürlichen Granitskulpturen. Hier können Sie malerische Dörfer und viele prähistorische Stätten entdecken, wo die Nuraghen-Kultur ihre ursprüngliche Wurzeln hatte.

Nordwest Sardinien

Der interessanteste Fleck auf der Nordwestseite von Sardinien ist sicher Alghero, die alte Küstenstadt mit ihrer katalanischen Seele. Die Einheimischen sprechen sowohl die sardische Sprache, als auch eine alte Sprache die in erster Linie in Barcelona und auf den Balearen gesprochen wird. Dieses Gebiet bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichte und Natur, sowie großartige Bedingungen für den Weinbau.  Die Alghero Ebene ist die Heimat von Sella & Mosca, einem von Europas größten Weinproduzenten, mit fast 550 Hektar Rebfläche.

Weinberge in Oliena - Zentral Sardinien | Bildquelle Aurelio Candido
Weinberge in Oliena – Zentral Sardinien | Bildquelle Aurelio Candido

Wenn Sie diese Region erkunden, sollten Sie sich keinesfalls die majestätischen Klippen von Capo Caccia mit den spektakulären Neptun Höhlen entgehen lassen. Naturliebhaber werden auch vom Asinara-Insel-Nationalpark oder dem Naturschutzgebiet Porto Conte begeistert sein. Weinliebhaber können sich auf zwei einheimische Weine dieser Region freuen, den weißen Torbato und den roten Cagnulari. Sie können auch die beiden anderen sardischen Vorzeige-Weine – den roten Cannonau und den weißen Vermentino erleben.

Eine weitere Perle in diesem Gebiet ist sicherlich Bosa, eine bunte Stadt am Fluss im Schatten einer mittelalterlichen Festung gelegen und umgeben von Malvasia Weinbergen. In dieser Region werden seit Jahrhunderten gesprittete sardische Weißweine hergestellt.

Zentral Sardinien

Regionale Traditionen in Sartiglia | Bildquelle: Ezioman
Regionale Traditionen in Sartiglia | Bildquelle: Ezioman

Schroffe Berge dominieren das Zentrum der Insel. Hier können Sie am ehesten sardischer Kultur und Traditionen begegnen. In dieser ungewöhnlich alpinen Umgebung, nur wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt, können die Besucher intensive Rotweine aus Cannonau, dem Stolz der sardischen Winzer, finden. Nuoro, die Hauptstadt der Provinz, ist der ideale Ausgangspunkt, um eine Region zu erkunden, die gespickt ist mit charmanten Bergdörfern und wo es interessante und einzigartige regionale Traditionen, Trachten, Handwerk, leckeres Essen und freundliche Menschen zu entdecken gibt.

Südsardinien

Südsardinien hat seine Seele in Cagliari, die Hauptstadt der Insel und die wichtigste Destination für Wein- und Genuss-Reisende, um regionale Köstlichkeiten zu probieren. Wenn Sie Cagliari besuchen, das buchstäblich in unterschiedlichen Schichten über mehrere Jahrhunderte gebaut wurde, werden Sie durch enge Gassen, malerische Pfade durch die Stadt und über bunte Märkte streifen. Außerhalb der Stadt, lädt Sie eine großartige Landschaft mit malerischen Weinbergen ein, den Schmelztiegel der traditionellen sardischen Speisen und Aromen zu genießen, die von Eroberern und Besuchern der Insel aus dem gesamten Mittelmeerraum hierher gebracht wurden. 

Während Ihres Aufenthaltes ist der Besuch des San Benedetto Markt ist ein absolutes Muss. Es ist ein malerisches Aufgebot von bunten und leckeren Speisen. Sicher werden Sie auch die prämierten Argiolas Weinberge besuchen und einen erholsamen Spaziergang am Poetto erleben wollen, der als längster Stadtstrand Europas gilt. Wenn Sie Interesse an Archäologie haben, dann sollten unbedingt die Mosaiken von Nora, der alten römischen Siedlung ein paar Kilometer westlich von Cagliari, auf ihrer Reiseroute stehen.

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Anreise

Orune | Bildquelle: Aurelio Candido
Orune | Bildquelle: Aurelio Candido

Per Flugzeug

Der bequemste Weg, Sardinien zu erreichen, ist mit dem Flugzeug, es gibt Verbindungen von den wichtigsten italienischen und europäischen Städten zu einem der drei sardischen Flughäfen in Cagliari (CAG) im Süden, Olbia (OLB) im Nordosten oder Alghero (AHO) im Nordwesten.

Per Fähre

Als Alternative können Sie eine Nacht auf einer Fähre genießen, welche die wichtigsten Häfen von Sardinien – Cagliari, Olbia / Golfo Aranci und Porto Torres – mit Genua, Livorno (ca. 90 km von Florenz) oder Civitavecchia (70 km von Rom) verbindet.

Nach Ihrer Ankuft

Der beste Weg, um die Insel zu erkunden, ist sicherlich mit dem Auto, denn es ermöglicht Ihnen viele interessante Punkte zu besuchen, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen sind. Bedenken Sie bei der Planung, dass die Insel ziemlich groß ist, etwa 250 km von Norden nach Süden und 150 km von Osten nach Westen. Darüber hinaus besteht die Insel in erster Linie aus Hügeln und Bergen, so dass hierfür zusätzliche Fahrzeit eingeplant werden muss. Natürlich sollten Sie auch die unglaubliche Anzahl an Aussichtspunkten nicht vergessen, von denen die atemberaubende Landschaft zu bewundern ist und die Sie zu weiteren Stopps verleiten werden.

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Wo ist Rebekah? Umbrien | Italien

Übersetzte Fassung des Artikels „Where is Rebekah? Umbria | Italy“ von Rebekah Pizana, erschienen im Wine Tourist Magazine, Ausgabe Dezember 2015.

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Rebekah Pizana ist eine Food und Wein Journalistin, sowie Rezept Autorin. Rebekahs Kolumnen werden seit 2006 in Zeitungen, Magazinen und Online veröffentlicht.

Mein zweiter Besuch in Italien war im Juni 2014. Ich sah bisher nur den nördlichen Teil des Landes, Mailand, Venedig, Modena oder die Alpen, und hatte bislang dort nicht die herzhaften Noten gefunden, mit denen wir in den Vereinigten Staaten eher vertraut sind. Pasta, Marinara-Soße und Rotwein.

Als wir im Anflug auf den Flughafen Perugia in Umbrien waren, hat der Anblick der Hügel, der rustikalen Villen und Reben so weit das Auge reicht, mein Herz ergriffen. Etwa 30 Minuten oder so vom Flughafen entfernt liegt eine ländliche Stadt namens Collelungo. Auf der Kuppe eines Hügels gelegen, mit Sangiovese und Merlot hinterm Haus, steht ein komplett renoviertes, altes Steinhaus, mit der idyllischsten italienischen Küche, die man sich vorstellen kann. Ein randloser Pool, aus dem man weitere Weinberge, Hügel, benachbarte Herrenhäuser und Olivenbäume überblickt, vervollständigt das Bild.

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Das Haus kann man komplett buchen, ideal für einen Aufenthalt von einer Woche oder mehr, je nach Verfügbarkeit. Paola, die hauseigene Lebensmittelversorgerin und Küchenchefin gehört zum romantischen Pauschalpaket dazu. Nachdem ich ihr permanent beim Kochen und der Zubereitung der köstlichen Speisen zugesehen habe, habe ich beschlossen, sie mit zu mir nach Hause zu nehmen. Die Spezialität von Podere Calzone ist Wildschwein-Ragout. Ein Pizza-Steinofen im Freien wird auch zum Rösten des knusprigen Brotes mit Olivenöl, frischen Knoblauchzehen und Meersalz verwendet. Das Brot wird mit hausgetrocknetem und gereiften Prosciutto, sowie Oliven aus dem hauseigenen Olivenhain gereicht. Das Mahl wird mit unettikettierten Rotweinflaschen und einem Dessert mit hausgemachtem Limóncello und Amaretto Gebäck abgerundet. 

Ich plane gerade meinen dritten Trip und ich muss gestehen, dass seit dem Aufenthalt in Umbrien, Italien zu meinem Paradies wurde. Ein Paradies mit umwerfenden Küstenorten, nach Norden und Süden verstreuten Burgen, unvergleichliches Olivenöl und Wein, malerische Orte mit Salumeria e Formaggi Geschäften (Wurstwaren und Käse), die man nur aus Filmen kennt, und natürlich Tankstellen, wo 1-Euro-Espressi in Porzellantassen serviert werden. Ein Seufzer… Ich kann es kaum erwarten, zurück zu kommen.

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