Weinland Südtirol | Italien

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Südtirol, inmitten der Alpen gelegen, wartet mit einer der spannendsten und schönsten Landschaften Europas auf. Das vielfältige Terrain, ist geprägt von tiefen Tälern und Hochtäler, bis hin zu einigen Hochebenen, überragt von einer gigantischen Bergwelt. Seine Lage in den südlichen Alpen, die ein mildes, ausgewogenes Klima mit sich bringt und die fruchtbaren Böden ermöglichen eine bemerkenswerte Vielfalt an landwirtschaftlichen Kulturen. Apfelbäume und Reben prägen die Landschaft bis zu einer Höhe von 1000 Metern, darüber erstrecken sich weite Wiesen und Weiden für die Viehhaltung.

Blick von Kaltern Richtung Tramin
Blick von Kaltern Richtung Tramin

Das Weinland Südtirol, in Italiens Norden gelegen – eingebettet zwischen Österreich und der Schweiz – ist mit ca. 5300 Hektar Rebfläche eines der kleinsten Anbaugebiete Italiens. Aufgrund seiner geographischen Lage, zwischen alpinen Gipfeln und mediterraner Landschaft, ist Südtirol aber auch eines der facettenreichsten Anbaugebiete in Italien.

Bedingt durch die Kleinstflächen, die von den rund 5000 Südtiroler Winzern bewirtschaftet werden, steckt in den Weinen sehr viel Engagement und Handarbeit. Auch der Qualitätsgedanke steht seit Jahren im Vordergrund. Hierfür ist eine strenge Ertragsregulierung die Voraussetzung.

Weinbauzonen in Südtirol

Südtirol ist in 7 Weinbauzonen eingeteilt. Die Unterteilung in diese Zonen bringt die einfachen Unterschiede des Südtiroler Weinbaus zum Ausdruck.

 

Eisacktal: Das am nördlichsten gelegene Weingebiet Italiens ist das Eisacktal. Die Böden bestehen hier aus Quarz und Glimmer und bringen tolle, mineralische Weißweine wie Sylvaner und Müller-Thurgau, aber auch Kerner und Riesling hervor.

Bozen und Umgebung: Der Bozener Talkessel bringt zwei autochthone Rebsorten hervor, den St. Magdalener (Vernatsch) und den Lagrein. Diese zwei Rebsorten gedeihen auf Porphyrböden sowie gut durchlüfteten Schotter- und Schwemmböden.

Überetsch: Südlich von Bozen befindet sich das Überetsch, dass Herz der Weinregion Südtirol. Hier trifft man auf den Kalterer See und das Weinbaudorf Eppan. Im Tal des Überetsch reifen tolle Rotweine wie Merlot, Vernatsch und Cabernet. In den höheren Lagen findet man auf Kalk- und Porphyrgestein Weißburgunder, Gewürztraminer, Sauvignon und Blauburgunder.

Mittleres Etschtal: Nördlich von Bozen befindet sich das Etschtal. Die roten Porphyr-Verwitterungsböden sind hier prägend und bringen wunderbar mineralische Sauvignon und Weißburgunder hervor.

Meran und Umgebung: Die Kurstadt Meran ist auch bekannt für Vernatsch, der rund um die Stadt angebaut wird. Auch kräftige Merlot und feine Blauburgunder werden auf porösen Verwitterungsböden und einer sandigen Talsohle angebaut.

Vinschgau: Westlich von Meran findet man das Vinschgau, das hauptsächlich für den Anbau von Äpfeln bekannt ist. Mittlerweile wird hier aber auch Wein angebaut. Hauptsächlich gibt es hier Riesling und Weißburgunder, der auf verwittertem Schiefer und Gneis gedeiht.

Unterland: Im Unterland, dem südlichsten Südtiroler Anbaugebiet, findet man, nicht zuletzt durch den mediterranen Einfluss, tolle Blauburgunder sowie Gewürztraminer aber auch noch Vernatsch und Ruländer (Grauburgunder). Im Unterland wachsen die Reben auf Kalk- und Dolomitgestein mit lehmigem Schutt sowie sandhaltigem Mergel.

Südtirols Rebsorten-Vielfalt 

Die klimatisch günstigen Steillagen von Südtirol bringen zwischen 200 und 1000 m Meereshöhe aromatische Weiß- und kräftige Rotweine hervor. Verschiedene Geländeformen und Steilhänge prägen das Landschaftsbild. Jede Weinbauregion der Welt hat auf Grund ihres Terroirs verschiedene Rebsorten die sich optimal für den Anbau eignen und später im Keller die besten Weine hervorbringen. Zu den wichtigsten Rebsorten in Südtirol zählen auf Grund der Topografie Rotweine genauso wie Weißweine.

Neben den autochthonen Rebsorten wie Lagrein und Vernatsch, gedeihen in den niedrigeren, warmen Lagen (200 – 550 m NN) auch internationale Sorten wie Blauburgunder und Rotweine der Cabernet Familie hervorragend. In den höheren und somit kühleren Lagen (550 – 1000 m NN) gedeihen Weißburgunder, Grauburgunder (auch Ruländer genannt), Sauvignon Blanc und Gewürztraminer.

Südtirol ist hervorragend geeignet für den Anbau der Rebsorte Blauburgunder (auch Spätburgunder, Pinot Nero oder Pinot Noir). Durch die guten Böden auch in hohen Lagen, hat die Rebe optimale Wachstumsbedingungen und reift durch die hohe Tag-Nacht- Temperaturdifferenz gut aus um im Keller hervorragende Weine hervorzubringen. Aufgrund des topographischen Reichtums von Südtirol finden sich optimale Standorte für diese Rebsorte. Die wohl bekanntesten Lagen sind die Weinberge rund um Montan und Mazzon.

In Sachen Spätburgunder bin ich ein absoluter Fan vom Weingut Manincor. Schon der einfache Spätburgunder Mason bringt geniale Weine hervor, die auch gereift sehr viel Spaß machen. In der Nase hat er eine tolle Frucht, aber auch kräutrige Noten. Am Gaumen ist es ein schöner und auch typischer Spätburgunder: samtig weich und mit angenehmer Säure hat er einfach einen wunderbaren Trinkfluss.

Weinberg bei Meran
Weinberg bei Meran

Die rote Rebsorte Vernatsch, auch als Schiava (Italien) oder Trollinger (Deutschland) bekannt, bringt einen leichten, gerbstoffarmen Wein mit heller, rubinroter Farbe hervor. Das Bukett ist duftig mit Aromen von Himbeere und Johannisbeere sowie Veilchen- und Bittermandelnoten. Die verschiedenen Anbaugebiete in Südtirol erstrecken sich vom Kalterer See bis hinauf ins Burggrafenamt Meran. Auch der Vernatsch aus Bozen, der sogenannte St. Magdalener hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Je nach DOC-Bezeichnung, wird die Rebe reinsortig vinifiziert oder mit einem bestimmten Prozentsatz Lagrein cuvetiert.

Meine Favoriten beim Vernatsch sind der St. Magdalener Huck am Bach von der Kellerei Bozen. Ein super ‚trinkiger‘ Wein aus Vernatsch und Lagrein. Er  hat in der Nase die typischen Aromen von Veilchen, roter Kirsche und Marzipan. Im Mund schön fruchtig, saftig und dennoch samtig und passt hervorragend zu einer typischen Südtiroler Brotzeit mit Speck und Schüttelbrot. Der zweite Vernatsch kommt von der Klosterkellerei Muri-Gries: eine Südtirol Kalterersee Auslese. Neben den typischen Aromen des Vernatsch kommt hier noch eine leicht nussige Note hinzu. Der Wein ist im Vergleich zum St. Magdalener etwas leichter, steht diesem aber in nichts nach. An diesen beiden Weinen, lässt sich herrlich der Unterschied zwischen dem klassischen Kalterersee und dem St. Magdalener erschmecken.

Die rote Rebsorte Lagrein ist eine autochthone Rebsorte und bringt in ihrer Heimat Südtirol Spitzenweine hervor. Die Abstammung des Lagrein ist bis heute nicht genau geklärt, DNA-Analysen beweisen aber, dass die Rebsorte mit den Italienischen Rebsorten Teroldego und Marzemino sowie mit dem französischen Shiraz verwandt ist. Für mich einer der besten Lagrein aus Südtirol ist der Lagrein Riserva Passion von der Kellerei St. Pauls in Eppan. Tolle rubinrote Farbe, intensiver Duft nach Cassis und reifen Pflaumen. Die Lagerung im Barrique gibt dem Wein seinen ausgewogenen Körper und einen tollen und geschmeidigen Abgang.

Weißburgunder wird in Südtirol seit etwa 1850 kultiviert und hat sich seitdem sehr gut entwickelt und wurde zu einer der drei weißen Leitsorten. Weißburgunder ist mit seiner angenehmen Säure und seinem feinen Duft nach Äpfeln, der perfekte Wein für jeden Tag. Andi Sölva aus Kaltern am See macht einen sehr schönen Weißburgunder Wir mussten Künstler sein. Ein komplexer Weißburgunder mit Duft nach reifen Äpfeln und mit Minzaromen. Im Mund cremig und breit mit angenehm-straffer Säure. Kein typischer, aber ein genialer Weißburgunder.

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Der Sauvignon Blanc ursprünglich in Frankreich beheimatet, wird mittlerweile weltweit angebaut. Sauvignon ist eine sehr vielfältige Rebsorte und kann von grünen bis feinfruchtigen Aromen einen sehr vielfältigen Wein hervorbringen. In Südtirol bringt der Sauvignon Blanc ein typisches Bouquet mit leichten, feinen „grünen Aromen“, wie grüner Paprika, Holunderblüte, frisch gemähtem Gras und Stachelbeere hervor. Der fertige Wein kann sowohl fein-frisch als auch intensiv-voluminös sein.

Beim Sauvignon Blanc aus Südtirol muss ich als erstes an den Quarz von der Kellerei Terlan denken. Ein Paradebeispiel für Südtiroler Sauvignon. Mit dem Geruch nach Zitrus, besonders Grapefruit gemischt mit Minzaromen und einer kräuterigen Komponente bis hin zu den mineralischen Aromen überrascht einen dieser tolle Wein immer wieder. Im Mund dann äußerst interessant: Da ist Frucht, genauso wie Mineralität, im Abgang salzig und kraftvoll. Bei diesem Wein lohnt es sich die ein oder andere Flasche ein paar Jahre im Keller liegen zu lassen.

Der Gewürztraminer oder auch Traminer ist seit dem 13. Jahrhundert im kompletten deutschsprachigen Raum bekannt und zählt durch den Südtiroler Weinort Tramin zu den bekanntesten Weinen Südtirols. Besonders spannend finde ich die trocken ausgebauten Gewürztraminer. Das Südtiroler Paradebeispiel ist hier sicherlich der Nußbaumer von der Kellerei Tramin, der regelmäßig Auszeichnungen gewinnt. Nicht umsonst! Er gehört auch zu meinen persönlichen Favoriten. Der typische Rosenblütenduft trifft auf exotische gelbe Früchte wie Mango und Honigmelone. Dazu kommen noch würzige Duftkomponenten von getrockneten Kräutern und Gewürznelken. Ein extraktreicher Wein, der durch seine Saftigkeit nie zu üppig daher kommt.

Blick auf das Weindorf Tramin
Blick auf das Weindorf Tramin

Südtirol ist eine tolle Gegend, nicht nur der geniale Wein sondern auch die Landschaft, die Menschen und das mediterrane Flair machen die Gegend aus. Ich kann Ihnen nur empfehlen einen Kurzurlaub in Südtirol einzulegen und sich von Wein, Land und Leuten inspirieren zu lassen.


Die Autorin

Claudia Schöpp – Claudia hat Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Ihr Studienschwerpunkt lag zunächst auf Obst-, später dann auf Weinbau, was Claudias Leidenschaft für Wein begründete. Diese Leidenschaft führte sie nach Südtirol, wo sie erste Arbeitserfahrung im Weinbaubereich sammelte. Nach dieser Zeit in Südtirol war klar, dass es auch hauptberuflich beim Wein bleiben muss. So führte sie ihr Weg 2015 ins schöne Franken wo sie nun im Verkauf und Vertrieb eines fränkischen Weingutes tätig ist.


Adressen der empfohlenen Weingüter/Kellereien:

Kellerei St. Pauls
Schloss-Warth-Weg 21
I-39057 St. Pauls/Eppan (BZ)
+39 471 66 21 83
www.stpauls.wine/de

Weingut Andi Sölva
Barleiterweg 24
I-39052 Kaltern am See
+39 0471 962 042

Kellerei Terlan
Silberleitenweg 7
I-39018 Terlan (BZ)
+ 39 0471 257135
office@kellerei-terlan.com
www.kellerei-terlan.com/de/

Kellerei Tramin
Weinstrasse 144
I-39040 Termeno (BZ)
+39 0471 096633
info@kellereitramin.it
www.cantinatramin.it/de/

Manincor
St. Josef am See 4
I-39052 Kaltern am See
+39 0471 960230
info@manincor.com
www.manincor.com

Kellerei Bozen
Grieser Platz, 2
I-39100 Bozen
+39 0471 27 09 09
info@kellereibozen.com
www.kellereibozen.com

Muri-Gries Weingut / Klosterkellerei
Grieser Platz 21
I-39100 Bozen
+39 0471 282287
info@muri-gries.com
www.muri-gries.com


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